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Pro Natura und Grüne Wallis wollen öffentliche Debatte

Pro Natura und Grüne Wallis wollen öffentliche Debatte

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Gemäß Umfragen dürfte dies ein Selbstläufer werden. Denn die Mehrheit ist gegen die Verbauung von unberührter Natur mit Solarpaneelen.

Pro Natura und Grüne Wallis wollen öffentliche Debatte über die alpinen Solar-Megaprojekte und ergreifen das Referendum. Hierzu teilen sie mit, was folgt:

Das „Dekret über das Baubewilligungsverfahren für grosse Photovoltaik-Grossanlagen“, das am Freitag vom Grossen Rat verabschiedet wurde, bereitet Megaprojekten im Alpenraum einen Königsweg. Das Parlament hat die Spielregeln für die Genehmigung von Bauten ausserhalb von Bauzonen geändert. Die Walliser Bevölkerung muss die Möglichkeit haben, sich zu diesem Thema zu äussern. Für Pro Natura und die Grünen Wallis ist klar, dass es eine Solaroffensive braucht, aber nicht auf Kosten der letzten unberührten alpinen Landschaften. Gemeinsam mit weiteren Partnern ergreufen sie das Referendum gegen das Dekret.

Der Grosse Rat des Kantons Wallis hat ein Dekret verabschiedet, mit dem der Bau von grossen Photovoltaikanlagen erheblich erleichtert und beschleunigt wird. Dieser Entscheid, der von der Aussicht auf hohe Bundessubventionen und der Panikmache um die Energieversorgung geleitet wurde, geht in die falsche Richtung, weil er die Zerstörung von unberührten alpinen Gebieten in Kauf nimmt und einzigartige Landschaften und die Biodiversität opfern will. Pro Natura und die Grünen Wallis setzen sich seit vielen Jahren für die Förderung der Solarenergie ein, fordern aber, dass sich die Projekte auf bestehende Infrastrukturen konzentrieren, wo ein riesiges und noch weitgehend ungenutztes Potenzial besteht.

Die Alternative, Solarenergie auf bestehenden Gebäuden und Infrastrukturen wie Staumauern, Stauseen, Lawinenverbauungen, Strassenbauten und anderen Bauwerken zu bevorzugen, wurde im Dekret völlig ausgeklammert. Mit dem Entscheid des Parlaments, dem Staatsrat die Vollmacht für den Bau von Grossanlagen zu geben, wird die Zerstörung von riesigen Natur- und Landwirtschaftsflächen beschleunigt. Allein das Projekt in Grengiols sieht vor, eine Fläche mit Solarpanels zu bedecken, die den Seen der Staudämme Grande Dixence und Moiry zusammen entspricht! Dies steht im Kontrast zur globalen Biodiversitätskrise, die alarmierende Ausmasse angenommen hat. Von allen Industrieländern weist die Schweiz den höchsten Anteil an bedrohten Arten auf. Es kann nicht sein, dass die Biodiversitätskrise noch verschärft wird mit dem Versuch, die Energiekrise zu lösen.

Bei der Behandlung des Dekrets im Grossen Rat wurden mehrere Vorschläge eingebracht, um bestehende Infrastrukturen zu bevorzugen und unberührte Landschaften zu erhalten, die eine entscheidende Rolle bei der Klimaregulierung spielen. Das Parlament lehnte sie leider alle ab und liess Pro Natura und den Grünen Wallis keine Alternative zum Referendum.

(rm)
(Illustration: IG Grengiols Solar)

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