
Projekt zur Transformation der schweizerischen KlosterlandschaftVerein Kloster-Leben Schweiz will Kulturerbe retten
Immer mehr Menschen treten aus den Kirchen aus. Die Kirchen haben folglich weniger Finanzmittel zur Verfügung.
Und Klöster haben mit Überalterung zu kämpfen. So ist es kein Zufall gewesen, daß bei dem jüngsten Anlaß der Stadtgemeinde Brig-Glis, bei welchem die Generation Ü90 geehrt wurde, viele Ursinen-Schwestern auf den Fotos zu sehen waren.
Kirchliche Orte verschwinden oder werden umgenutzt, so geschehen mit dem Gästehaus des Ursinenklosters in Brig. Das in eine Asylunterkunft umgenutzt wurde. (Walliser Zeitung berichtete)
Klöster sind hierbei Stätten, die wertvolles Kulturgut beherbergen, man denke allein an Klosterbibliotheken und deren historische Schätze.
Verein Kloster-Leben
Der Verein Kloster-Leben hat als Ziel, aktuelle Zustände und Entwicklungsmöglichkeiten der Klöster in der Schweiz forschungsbasiert zu erfassen und zu dokumentieren.
Der 2019 gegründete Verein hat es sich zur Aufgabe gemacht, Kulturgut zu retten bzw. dem Verschwinden christlicher Signaturen des Gemeinschaftslebens mittels interdisziplinärer Ansätze und Konzepten entgegenzuwirken.
Erste Erfahrungen mit Klosterprojekten
Aus den Erfahrungen mit einzelnen Klosterprojekten zeige sich, daß ohne eine umfassende Untersuchung der Klosterlandschaft das Aufsplittern der sakralen Strukturen kaum aufzuhalten ist, so der Verein.
Nur mit Aufzeigen des kulturellen und religiösen Kraftfeldes der Klöster sowie der Antizipation möglicher zukünftiger Nutzungen können für diese Orte zukunftsfähige Lösungen entwickelt werden.
Der Verein Kloster-Leben versteht es als zivilgesellschaftlichen Auftrag, den Schatz des christlichen, historischen und kulturellen Erbes so weit als möglich und sinnvoll zu erhalten.
Forschungsprojekt Klosterlandschaft Schweiz
Die Zielsetzung eines von InnoSuisse unterstützten aktuellen Forschungsprojekts heißt Klosterlandschaft Schweiz bzw. wie die Faust aufs Auge passend „Monastery Landscape Switzerland“ – heute muß ja alles in Englisch daherkommen.
Dies soll ein Prozeßmodell gestützt auf Künstlicher Intelligenz (KI) bieten.
Ein Modell, das Entscheidungshilfen für Akteurinnen und Akteuren bereitstellt, die sich mit zukunftsweisenden Transformationen sakraler Areale in der Schweiz beschäftigen.
Erstmals werden die Bestände der Klosterlandschaft Schweiz gesamtheitlich und unter den drei Disziplinen Theologie, Ökonomie und Raumplanung erfasst. Darauf aufbauend werden Daten- und Prozeßmodelle für zukunftsfähige Transformationen und Nachnutzungen in Zusammenarbeit mit den Betroffenen entwickelt.
Weitere Informationen
(pd, rm)
(Archivbild: Kloster St. Ursula, Brig)