
Für ein Wallis ohne Rassismus
Ein Gastbeitrag von Pauline Crettol
Eine rassistische Person glaubt an die Existenz von Rassen, d. h. von Gruppen, die hierarchisch gegliedert sind und von denen einige anderen überlegen sind. Je nach Kontext erfolgt diese Hierarchie aufgrund der tatsächlichen oder eingebildeten Herkunft dieser Gruppen, ihrer Kultur und ihrer Religion. Dies hat immer mit der vermeintlichen Andersartigkeit und Minderwertigkeit einer Herkunft oder Kultur zu tun. Rassismus kann sich in verschiedenen Formen äußern. Durch Beleidigungen, Stereotypen oder Aggressionen: In letzter Zeit sorgten übrigens mehrere Fälle für Schlagzeilen in den Walliser Zeitungen, bei einem Spiel in Sitten (Sion) oder einem Ringkuhkampf im Banien-Tal (Val de Bagnes). Aber auch durch institutionelle und strukturelle Formen der Diskriminierung, wie mehrere Studien auf nationaler oder internationaler Ebene belegen. Ethnische Diskriminierung findet man zum Beispiel auf dem Wohnungsmarkt oder bei der Einstellung von Arbeitskräften. Im Dezember 2021 forderte der UN-Ausschuß gegen Rassendiskriminierung, der über die Situation in der Schweiz besorgt war, die Behörden auf, die Lücken im Kampf gegen Rassismus zu schließen.
Im Wallis sind die Maßnahmen gegen Rassendiskriminierung noch zaghaft. Im Rahmen des kantonalen Integrationsprogramms (KIP) und im Auftrag der Dienststelle für Bevölkerung und Migration (DBM) hat das Rote Kreuz Wallis die Anlaufstelle gegen Rassismus eingerichtet, die seit 2015 einen Ort bietet, an dem Personen, die Opfer von Rassismus geworden sind, empfangen, angehört und unterstützt werden. Es organisiert zudem jedes Jahr eine Aktionswoche gegen Rassismus, in Zusammenarbeit mit der Abteilung Integration des SPM und den regionalen Integrationsdelegierten.
Diese Aufgaben des Zuhörens und der Beratung sind sehr wichtig. Um jedoch schon vor der Manifestation rassistischer Diskriminierung etwas bewirken zu können, ist es notwendig, den gegenseitigen Respekt zu fördern und die Kompetenzen im Kampf gegen Rassismus zu stärken. Dies ist im gegenwärtigen Klima umso wichtiger. Aufgrund zu geringer finanzieller und personeller Ressourcen hat das Büro jedoch Schwierigkeiten, eine strategische Vision zu entwickeln und breit angelegte Präventions- und Sensibilisierungskampagnen für das gesamte Gebiet (einschließlich des Oberwallis) vorzuschlagen. Die Integrationsdelegierten, die vor Ort direkt von der Aktualität der Thematik betroffen sind, verfügen nicht immer über die richtigen Instrumente, um mit Diskriminierungsfällen umzugehen. Das Büro ist noch nicht allen bekannt und kümmert sich noch nicht um die Belange aller Gemeinschaften. Darüber hinaus verhindert das Fehlen einer Datenbank, in der alle Rassismusfälle nach Art, Ort oder Typologie der Angreifer und Angegriffenen gesammelt werden, eine wirksame und gezielte Bekämpfung.
Die Bekämpfung von Rassismus ist nicht nur die Aufgabe einiger weniger Personen, sondern die Rolle der gesamten Gesellschaft. Der Staat Wallis muss handeln: Er muss dazu beitragen, die Präventionsmassnahmen gegen Rassismus im ganzen Land zu verstärken und Personen, die aufgrund ihrer Herkunft diskriminiert werden, einen angemessenen Schutz zu bieten. Deshalb fordern wir ihn in unserem Postulat auf, eine Studie durchzuführen, um eine Datenbank über rassistisch motivierte Auseinandersetzungen in unserem Kanton zu erstellen um künftige Aktionen gezielt ausrichten zu können. Außerdem soll er untersuchen, wie die Prävention und Bekämpfung von Diskriminierungen verstärkt werden kann, beispielsweise durch die Bereitstellung von mehr Ressourcen für die Beratungsstelle gegen Rassismus.
Mit unserem Postulat möchten wir die Prävention und Aufklärung verstärken, um rassistisch motivierte Angriffe zu verringern und die Einwohnerinnen und Einwohner des Kantons gleichzustellen.
Pauline Crettol ist Grossratssuppleantin (PS/GC). Zusammen mit Yasmine Imboden-Balet (FDP) und Edouard Rey (Mitte) hat sie das Postulat 2021.12.561 eingereicht, das am 7. Juni im Grossen Rat behandelt wird.
Den Wortlaut des Postulats können Sie hier nachlesen: https://parlement.vs.ch/app/de/search/document/174896
Pauline Crettol est députée au Grand Conseil (PS/GC). Avec Yasmine Imboden-Balet (PLR) et Edouard Rey (centre), elle a déposé le postulat 2021.12.561, qui sera traité le 7 juin par le Grand Conseil.
Vous pouvez lire le texte du postulat ici : https://parlement.vs.ch/app/fr/search/document/174896
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