
Rega dringt vermehrt ins Wallis einRega-Gebirgsbasis in Sitten erhält ihren neuen Rettungshelikopter
Mit Händen und Füßen wehren sich Air Zermatt und die mit ihr verbundene Air Glaciers gegen ein Eindringen der Rega ins Wallis. Dies mit Unterstützung der Politik bzw. der KWRO.
Ob es im Wallis die Rega braucht, deren Chef wegen seiner extremen Bezüge in die Schlagzeilen kam, ist umstritten.
So verlor wegen den Lohnexzessen die Rega sogar ihr Zewo-Zertifikat, berichtete die Weltwoche damals.
Die Rega selbst verlangte von Walliser Zeitung eine Anpassung des Artikels, sie habe auf das Zertifikat „verzichtet“, siehe Ergänzung unten.
Auf Anfrage von Walliser Zeitung zum Streit um die Marktanteile antwortete die Rega: „Die Rega setzt sich für eine effiziente Luftrettung und den Einsatz des nächstgelegenen geeigneten Helikopters ein. Derzeit läuft ein Verfahren betreffend Auftragsvergabe für die Luftrettung im Wallis, weshalb wir im Moment keine Informationen dazu geben.“
Nichtsdestotrotz baut die Rega im Wallis aus.
Sitten erste Gebirgsbasis mit neuem Heli vom Typ H145D3
Die Einsatzbasis Basis Sion sei die erste Gebirgsbasis der Rega, die einen hochmodernen Rettungshelikopter vom Typ Airbus H145 D3 erhält, so teilt die Rettungsorganisation mit.
Es sei der dritte Helikopter der neuen Rega-Flotte, der künftig für Patienten in der Luft sein wird. Der aktuelle, in Sion stationierte Rettungshelikopter werde verkauft:
Die neue Maschine mit der Immatrikulation «HB-TIE» wurde heute vom Rega-Center am Flughafen Zürich auf die Basis in Sion überflogen. Die komplett neu konzipierte Helikopterkabine wurde gegenüber dem Vorgängermodell weiter verbessert und bietet Patienten und Crew optimale Bedingungen.
Die geräumige Kabine qualifiziert den neuen Rega-Helikopter insbesondere auch für intensivmedizinische Spezialtransporte, wie zum Beispiel mit einer Herz-Lungen-Maschine oder einem Transportinkubator für Frühgeborene.
Ein neues Navigations- und Avioniksystem im Cockpit erlaubt künftig noch präzisere Anflugverfahren im Instrumentenflug und zusätzliche Scheinwerfer ermöglichen eine bessere Ausleuchtung von Landeplätzen im Gelände bei Nachteinsätzen.
Vielseitiger Rettungshelikopter für die Walliser Crew
«Unser neuer Rettungshelikopter ist prädestiniert für Einsätze im Hochgebirge. Wir sind sehr stolz darauf, dass wir mit ihm zugunsten unserer Patientinnen und Patienten in der Luft sein dürfen», freut sich Patrick Klaus, Basisleiter der Rega-Basis Sion.
Die Crew der Basis in Sion fliegt jährlich rund 540 Einsätze. Fast drei Viertel davon sind sogenannte Primäreinsätze direkt am Unfallort – viele davon in alpinem Gelände. Die Crew steht aber auch bei Sekundäreinsätzen, also bei Verlegungsflügen von Spital zu Spital im Einsatz.
Über 70 mal pro Jahr setzt die Walliser Rega-Crew die Rettungswinde ein und rund 40 mal jährlich wird sie bei Einsätzen in schwierigem Gelände von einem Bergretter des Schweizer Alpen-Club SAC unterstützt.
Größtes Beschaffungsprojekt in der Geschichte der Rega
Die Rega modernisiert ihre Helikopterflotte mit der Indienststellung eines neuen Airbus H145 D3 für die Walliser Crew. Dieser Helikopter ist Teil des größten Beschaffungsprojekts in der Geschichte der Rega.
Notwendig wurde diese umfassende Erneuerung durch die Ablösung der elf Gebirgshelikopter AgustaWestland Da Vinci, die nach über 15 Jahren Einsatzzeit ersetzt werden. Die resultierende Einheitsflotte optimiert die Beschaffung, die Ersatzteilhaltung und reduziert den Ausbildungsaufwand der Einsatzteams an allen Rega-Basen.
Hochmoderner Ersatz für den Vorgänger
Der bisher auf der Basis in Sion stehende Einsatz stehende Rettungshelikopter vom Typ Airbus H145 D3 mit der Immatrikulation «HB-ZQO», der seit Ende 2022 in Sion stationiert ist, wird im Rahmen der Umstellung auf die neue Rega-Flotte verkauft. Dies war der erste von der Rega beschaffte H145-Helikopter mit einem Fünfblattrotor. Er unterschied sich jedoch bis auf das zusätzliche Rotorblatt in zahlreichen Punkten vom nun neu eingesetzten, hochmodernen Rettungshelikopter für die Walliser Mannschaft.
Ergänzung
David Suchet, Mediensprecher der Rega schrieb nach Publikation des Artikels, die Rega habe das Zewo-Zertifikat nicht verloren, sie habe darauf „verzichtet“:
„Wir haben Ihren Artikel zur Kenntnis genommen und weisen Sie darauf hin, dass der Satz zur ZEWO-Zertifizierung falsch ist: Die Rega hat auf das Zewo-Siegel verzichtet. Wir bitten Sie höflich, den fehlerhaften Satz «So verlor wegen den Lohnexzessen die Rega sogar ihr Zewo-Zertifikat.» umgehend zu korrigieren/entfernen.“
Walliser Zeitung hat daraufhin die Einleitung dahingehend angepaßt, daß der damalige Weltwoche-Artikel, in dem es sowohl in Schlagzeile als auch im Text hieß, die Rega habe ihr Zertifikat verloren, verlinkt hat und auf die Meinung der Rega, sie habe es nicht verloren sondern darauf verzichtet, hier und im Anriß hinweist.
Jeder mündige Leser kann sich somit seine eigene Meinung bilden, ob die Rega „verzichtet“ hat oder das Zertifikat „verloren“ hat…
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(pd, rm)