
Renovate Switzerland blockiert mit Kindern Straßenverkehr in Sitten
Mitglieder der umstrittenen NGO „Renovate Switzerland“ blockierten am Wochenende den Verkehr in der Kantonshauptstadt Sitten.
Die Blockierer des Verkehrs hatten sich am Samstag auf die Straßen begeben und mit einem Tempo von einem Stundenkilometer in Richtung Plantaplatz (Place de la Planta) bewegt.
Mit dabei waren auch Kinder wie auf Fotos zu sehen.
Anders als zuvor schritt die Polizei nicht ein. „Diesmal wurde der Marsch jedoch von den Behörden toleriert“ freut sich die NGO in der Mitteilung und kündigt gleich weitere Verkehrsblockaden an: „Die Aktionen werden bis Mitte Oktober fortgesetzt.“
Zu sehen ist bei der umstrittenen Aktion auch Max Vögtli (Eigenschreibweise Voegtli), der Sprecher der NGO Renovate Switzerland.
Er machte schweizweit Schlagzeilen, nachdem er am Flughafen erwischt wurde, wie er via Paris nach Mexiko fliegt. Sieht aber gemäß Stellungnahme in einem Video kein Problem oder Widerspruch mit seinem Verhalten, das viele als Wein trinken und Wasser predigen empfinden.
Auf X rechtfertigte er sich, er habe keine alternativen Anreisemöglichkeiten gefunden. Auf die Idee, einmal das zu tun, was „Renovat Switzerland“ fordert, nämlich weniger zu fliegen und in der Nähe Ferien zu machen, das kommt ihm offenbar nicht in den Sinn:
Die Klima-NGO selbst schrieb dazu ausweichend. Im Wortlaut:
„Max Voegtli (30), der für das Recht auf eine Zukunft für uns allen sich an Strassen klebt, wurde diesen Donnerstag von einem Leser-Reporter am Flughafen Zürich gesichtet.
Natürlich können wir nachvollziehen, dass negative Gefühle ausgelöst werden, wenn Sympathisant:innen von Renovate Switzerland in ein Flugzeug steigen. Vielen von uns geht es so.
Individuelles Verhalten ist nicht unwichtig, im Gegenteil. Sich politisch gegen die Klimakrise zu engagieren, geht oft damit einher, das eigene Leben umzustellen. Es ist jedoch keine Voraussetzung, dies zu tun. Insbesondere beeinflusst es auch nicht, wie richtig oder falsch unsere Forderungen an die Regierung sind.
Renovate Switzerland ist nicht hier, um von Menschen, die sich für eine lebenswerte Zukunft engagieren, zu verlangen, dass sie perfekt sind. Egal, ob du deinen Müll trennst, ob dein Haus renoviert ist, ob du für eine Bank arbeitest, ob du Fleisch isst oder ob du fliegst. Alles, was du tun solltest, ist, dir eine lebenswerte Zukunft zu wünschen und dich in der Klimabewegung zu engagieren. Wenn wir warten, bis alle Menschen sich klimabewusst verhalten, um zu handeln, dann wird es zu spät.
Sich zu weigern, in den endlosen Kreislauf von Schuldzuweisung und Verurteilung einzutreten, ist der grösste Akt der Menschlichkeit, den wir bislang vollbringen können. Es geht um unser Überleben, denn wir sind aufeinander angewiesen, um den Klimanotstand zu bewältigen.
Wir laden alle ein, sich die wirklich wichtige Frage zu stellen: Wie schaffen wir es, als Gesellschaft zu überleben?“