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Ried-Brig und Brig-Glis wollen Heimfall ausüben

Ried-Brig und Brig-Glis wollen Heimfall ausüben

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Heimfall bezeichnet den – rechtsgeschäftlichen oder kraft Gesetzes eintretenden – Übergang eines Rechtes auf den ursprünglichen Rechtsinhaber.

Die Gemeinden Ried-Brig und Brig-Glis beantragen ihren Urversammlungen im Mai die Ausübung des Heimfalls der Wasserkraftanlage Saltina, deren Konzessionen am 6. August 2022 enden.

Nicht bloß angesichts der markant gestiegenen Energiepreise ist die Thematik von strategischer Bedeutung. Die Gemeinden wollen ihre Energiezukunft gemeinsam gestalten und erachten Autonomie und Planbarkeit als wichtige Standortvorteile.

Am 6. August 2022 enden die vor über 80 Jahren erteilten Wassernutzungsrechte der Gemeinden Brig, Ried-Brig und Glis für die Saltina und die Taferna. Das Verhältnis der verliehenen Wasserkraft teilt sich wie folgt auf: Ried-Brig 60%, Brig-Glis 40%. Die Kraftwerksanlagen befinden sich derzeit im Eigentum der EnBAG Saltina AG.
Für die Gemeinden stellt sich damit die Frage, ob sie den Heimfall ausüben wollen.

Nach einer Analyse des Energiemarkts und mehrjährigen Verhandlungen in der Heimfallkommission sind sich die Gemeinden Ried-Brig und Brig-Glis einig: die Wasserkraftanlage ist als Ganzes zu betrachten und somit sind die Konzessionen als zusammenhängende Wasserrechtkonzessionen zu vergeben. Die Gemeinden beantragen daher den Urversammlungen im Mai die Ausübung des Heimfalls.

Die bestehenden Kraftwerksanlagen sollen alsdann in eine neue Gesellschaft, die «neue KW AG» überführt werden, die 60% im Eigentum der Gemeinde Ried-Brig und 40% im Eigentum der Gemeinde Brig-Glis sein wird. Die Geschäftsführung übernimmt die Gemeinde Ried-Brig.

Daniel Studer, verantwortlicher Stadtrat von Brig-Glis zeigt sich überzeugt, daß die Energieversorgung eines der dominierenden Themen der kommenden Dekaden sein wird: «Die öffentliche Hand muß heute die Weichen für die Zukunft stellen und die Basisinfrastrukturen wie die Energie langfristig sichern.»

«Es entstehen nützliche Synergien für beide Partnergemeinden und stärkt unsere energiepolitische Unabhängigkeit», so Matthäus Schinner, Gemeindepräsident von Ried-Brig.

Den Betrieb der Kraftwerksanlagen und die Verwertung der gewonnenen Energie kann dabei in den vertrauten Händen der EnBAG AG verbleiben. Es wird Sache der Aktionäre sein, dies gemeinsam mit der EnBAG AG festzulegen.

«Die neue Gesellschaft kann auf die langjährige Kompetenz und das Anlagen-Wissen der EnBAG Mitarbeitenden zählen. Gleichzeitig können die Synergien aus den Anlagen Bortel und Saltina weiterhin optimal genutzt werden. Dies zum Nutzen der lokalen Haushalte und Betriebe», so der Verwaltungsratspräsident Renato Kronig der EnBAG AG an der gemeinsamen Medienkonferenz.

(rm, pd)

SW
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