Runder „Solar“-Tisch zu umstrittenen Solaranlagen im alpinen RaumGroßer Rat will Vertrauen der Bevölkerung zurückgewinnen: Welche Zukunft haben alpine Solarparks?
Es geht um viel Geld, das die Industrie verdienen will. Und darum, ob Solaranlagen in die hochalpine Landschaft kommen sollen oder nicht.
Am 18. Juni fand ein von der kantonalen Arbeitsgruppe organisierter Runder Tisch zum Thema Photovoltaik-Großanlagen statt. An diesem Treffen nahmen die verschiedenen, von der Thematik betroffenen Akteurinnen und Akteure teil, so der Verwaltungs- und Rechtsdienst des Kantons Wallis in einer gemeinsamen Mitteilung mit der Dienststelle für Energie und Wasserkraft.
Im Zusammenhang mit der Umsetzung des Solarexpresses und der Annahme des neuen Gesetzes über eine sichere Stromversorgung auf der Grundlage erneuerbarer Energien tauschten sich die Teilnehmer über die Herausforderungen und Perspektiven aus, die diese neue Gesetzgebung mit sich bringt. Sie sprachen über Umsetzungsmöglichkeiten, um die verschiedenen Interessen der Betroffenen zu berücksichtigen.
Der Staatsrat setzte im September 2022 eine kantonale Arbeitsgruppe ein, die die Bearbeitung von Bewilligungsdossiers für Photovoltaik-Großanlagen antizipieren, begleiten und koordinieren soll.
Nach der Ablehnung des Dekrets über das Baubewilligungsverfahren für Photovoltaik-Großanlagen durch das Volk im Jahr 2023 und wie vom Großen Rat mit der Annahme des Postulats «Alpine Solarparks: Ein Runder Tisch, um das Wettrennen zu gewinnen!» verlangt, organisierte diese Arbeitsgruppe einen Runden Tisch, an dem die Akteure der Energieerzeugung und -übertragung, Vertreter der Politik (Kanton und betroffene Gemeinden) und der Umweltschutzverbände teilnahmen. Dieser Runde Tisch fand am 18. Juni statt.
Im ersten Teil, eröffnet vom Staatsratspräsidenten Franz Ruppen, Vorsteher des Departements für Mobilität, Raumentwicklung und Umwelt, wurde der gesetzliche Rahmen erörtert, in dem sich die Projekte für alpine Solarparks bewegen, das von der Walliser Elektrizitätsgesellschaft (FMV SA) getragene Projekt GRIES wurde vorgestellt und eine Bestandsaufnahme der in der Schweiz und im Wallis bekannten Projekte vorgenommen.
Anschließend fand eine Diskussion statt mit Staatsrat Roberto Schmidt, Vorsteher des Departements für Finanzen und Energie, Grégory Logean, Präsident der Gemeinde Hérémence, Trägerin des Projekts des alpinen Solarparks Prafleuri, Stéphane Maret, Direktor der FMV SA, Nicolas Petitat von der Stiftung Landschaftsschutz Schweiz, Willy Geiger, Präsident von Pro Natura Wallis, und Adrian Zumstein, Chef der Dienststelle für Raumentwicklung.
Dieser Runde Tisch steht im besonderen Zusammenhang mit dem Solarexpreß und der Umsetzung der neuen gesetzlichen Bestimmungen, die sich aus der Annahme der Änderung des Energiegesetzes und des Stromversorgungsgesetzes durch das Volk am 9. Juni 2024 ergeben. Diese bildet die Grundlage für eine schnelle Erhöhung der Stromproduktion aus erneuerbaren Quellen (Solar-, Wind- und Wasserkraft) in der Schweiz.
Sie legt den Grundsatz fest, daß die Kantone dafür sorgen, daß in ihren Richtplänen insbesondere die Gebiete ausgewiesen werden, die sich für den Betrieb von Solaranlagen von nationalem Interesse eignen.
Der Runde Tisch war somit ein erster Schritt in den Diskussionen, die mit den verschiedenen Interessengruppen fortgesetzt werden sollen, um Kriterien festzulegen, die es dem Kanton ermöglichen, unter Berücksichtigung der verschiedenen Interessen und unter „bestmöglicher“ Erhaltung von Natur und Landschaft geeignete Standorte für die Produktion von erneuerbarer Energie, insbesondere durch Solar-Großanlagen von nationalem Interesse, zu bestimmen.
(pd)
(Archivbild hochalpine Solargroßanlage: IG Saflischtal)

