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Der Fall des Schimmelburgers von Brig als Politikum

Der Fall des Schimmelburgers von Brig als Politikum

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Der Fall des Schimmelburgers von Brig hat ein Pendant in Rußland. Eines, das Schweizer „Qualitätsjournalisten“ auf den Plan rief. 

Daß ein Schimmelburger, der in der Schweiz serviert wird, in der Schweiz interessiert, versteht man sofort.

Doch seit wann interessiert es Schweizer Journalisten von Blick.ch, Nau.ch und anderen „Qualitätsmedien“, wenn in China angeblich ein Sack Reis umfällt oder wenn in Rußland irgendwo angeblich ein Schimmelburger serviert wird?

Seit wann machen sich Schweizer Journalisten Sorgen um die Lebensmittelqualität in Rußland, um das leibliche Wohlergehen der Einwohner des großen Landes Rußlands anstatt der kleinen Schweiz?

Kann es sein, daß dies damit zusammenhängt, daß Rußland in dem seit 2014 gegen die russischsprachige Minderheit geführten Ukraine-Krieg 2022 eingegriffen hat?

Die auf Nato-Linie schreibenden Journalisten nutzten angebliche „Beweis-Bilder“ von Schimmelburgern aus Rußland zu Propgaganda wie schutzig es dort zugehe.

Dies erst kürzlich, vor wenigen Wochen. Mehr zu diesen „Beweis“-Bildern unten.

Das Pendel schlägt zurück

Doch nun hat also der nicht-russische, der amerikanische McDonalds in der sauberen Schweiz auch seinen Schimmelburger. „Dank“ der Filiale in Brig. Schrieben hier auch die gleichen Journalisten darüber? Nein, um die Schweizer machten sich Blick.ch und Nau.ch keine Sorgen, nur um das Wohlergehen der Russen hinsichtlich der Qualität der Lebensmittel in Rußland.

Das ist ja auch viel naheliegender, im doppelten Wortsinne. Oder nicht?

Abgesehen davon, wie naheliegend und wie neu es ist, daß Nau und Blick sich Sorgen um die Lebensmittelqualität in Rußland machen: Worum ging es bei den angeblichen „Enthüllungen“ zu Schimmelburgern im „Russen-McDonalds“ der Firma „Vkusno & tochka“ („lecker und fertig“) eigentlich? Welche harten Fakten werden hier über die Firma präsentiert?

Über die Firma, die nunmehr die McDonalds-Filialen in Rußland übernommen hat – zumindest vorübergehend, denn McDonalds hat sich eine Rückübertragung gesichert, kann bis in 15 Jahren die Filialen zurückübernehmen.

„Russen-McDonalds“ so schmutzig?

Geht es in Rußland wirklich so schmutzig zu? Der Blick nennt keinerlei Quellen als dessen „Qualitätsjournalist“ behauptet:
„In den sozialen Medien kursieren unzählige Bilder von verschimmelten Burgern. In einigen sollen sogar Insektenbeinen gefunden worden sein. Dazu kommen mehrere Beschwerden wegen fehlendem Fleisch in den Cheeseburgern oder Käsesaucen mit bereits abgelaufenem Haltbarkeitsdatum. Auch die Pommes frites seien nicht mit dem Original von McDonald’s vergleichbar.“

Es „kursieren“ Bilder. In „den sozialen Medien“. Welchen? Wer verbreitet sie? Es „sollen“ (Möglichkeitsform) angeblich sogar Insekten gefunden worden sein… Quellen? Null. Auch für den gesamten Restschwurbel an bloßen Behauptungen.

Das Ganze ist offenbar von Nau.ch abgeschrieben wie man rasch herausfindet, wenn man die letzten Sätze in Suchmaschinen eingibt. Nau publizierte morgends nach 4 Uhr und Blick.ch abends 20 Uhr.

Nau.ch morgends:Weitere Beschwerden bei der neuen russischen Fast-Food-Kette sind fehlendes Fleisch in Cheeseburger oder Käsesaucen mit abgelaufenem Mindesthaltbarkeitsdatum. Einige Kunden posteten zudem Bilder von «Insektenbeinen» in ihrem Essen.“

Die Nau.ch-„Quellen“

Quellen bei Nau.ch? Ja, die sogenannten „Quellen“ bei Nau.ch sind eine Oppositionelle, also der Hauptgegner der gemäß Umfragen beliebten russischen Regierung. Und als Beweis für diese Quelle wird nichteinmal diese gezeigt, nein, es wird eine Twitter-Meldung gezeigt, die auf Englisch ist und eine Behauptung in den Raum stellt. Natürlich notabene auch hier ohne Belege, die ersichtlich sind.

Oh hoppla: Ist denn Twitter nicht in Rußland gesperrt als Reaktion auf die Sperrungen und Zensuren des Westens? Haben dies nicht alle Medien und Staatssender am 4. März 2022 berichtet? War die US-Regierung nicht „tief besorgt“ wegen der Twitter-Sperre? (die gleiche demokratische US-Regierung, die sich hocherfreut zeigte, als politischen Gegnern im Inland, allen voran Donald Trump sein Twitter-Konto gesperrt wurde).

Aber zurück zu den „nau.ch“-Quellen: Ein Twitterer als „Quelle“ und dann twittert der nicht auf Russisch, nein, auf Englisch. Und daß Englisch als Sprache nicht verbreitet ist in Rußland, das dürfte ja allgemein bekannt sein.

Und damit auch was von den „Quellen“ zu halten ist bzw. wie valide diese „Quellen“ so sind.

Liebe Redaktion von Nau.ch, liebe Redaktion von Blick.ch: Bitte versucht es – auch wenn es Propaganda ist – doch in Zukunft bei weiteren Propaganda-„Berichten“ wenigstens einmal mit was Handfesterem hinsichtlich der Quellen und „Beweise“.

Oder bleibt bei eurer Schiene. Hier eine Hilfestellung für die nächsten Schlagzeilen:

Russischer Geheimdienst in Brig aktiv?

Der Fall des Schimmelburgers von Brig könnte Verschwörungsjournalisten von SRF, Tamedia, Ringier, Nau usw. zur Mutmaßung treiben, daß der russische Geheimdienst dahintersteckt. So wie sie verbreiteten – was inzwischen widerlegt ist, siehe unten – daß Trump durch Putin an die Macht kam. 

Hoffentlich erblöden sich nicht dergleichen Journalisten soetwas zu schreiben.
Es wäre allerdings nichts Neues. Denn noch bis vor Kurzem glaubten diese „Qualitätsjournalisten“ nahezu gänzlich einhellig und genauso gänzlich faktenwidrig, daß quasi Putin persönlich angeblich Trump ins Amt gehievt habe. Inzwischen ist allerdings bewiesen, daß es eine Schmierenaktion von Hillary Clinton war.

Remo Maßat

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