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Über jede achte Person lebt in einem Haushalt mit mindestens einem Zahlungsrückstand
Schulden Schweiz: Untersuchung zur VerschuldungÜber jede achte Person lebt in einem Haushalt mit mindestens einem Zahlungsrückstand

Schulden Schweiz: Untersuchung zur Verschuldung

Über jede achte Person lebt in einem Haushalt mit mindestens einem Zahlungsrückstand
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Die Zahlen der Erhebung sind von 2022, offenbar lagen noch keine jüngeren Zahlen vor oder das BfS kann Daten nicht schneller auswerten.

Doch die Situation dürfte heute ungefähr genauso sein: Im Jahr 2022 lebten 12,1% der Bevölkerung in einem Haushalt mit mindestens einem Zahlungsrückstand.

Viele Leute können Steuern und Krankenkassen-Rechnungen nicht mehr zahlen. Denn diese Zahlungsrückstände betrafen am häufigsten Steuerrechnungen und Krankenkassenprämien.

Die am weitesten verbreiteten Schuldenarten waren jedoch Fahrzeug-Leasings, 14,5% der Bevölkerung leben in einem entsprechenden Haushalt, gefolgt von Hypotheken außer auf den Hauptwohnsitz mit 12,6%.

Die Hauptgründe für eine Kreditaufnahme unterscheiden sich je nach Einkommenssituation. Dies sind einige Ergebnisse der Erhebung über die Einkommen und Lebensbedingungen (SILC) des Bundesamts für Statistik (BFS).

40,9% der Bevölkerung

Neben den Zahlungsrückständen zählen somit Hypotheken außer auf den Hauptwohnsitz, Fahrzeug-Leasings, Zahlungsrückstände, Klein- oder Konsumkredite, Ratenzahlungen, Verschuldungen bei der Familie oder Freunden sowie Kontoüberziehungen oder unbezahlte Kreditkartenrechnungen zu den betrachteten Schuldenarten.

Hypotheken auf den Hauptwohnsitz wurden in der Erhebung nicht berücksichtigt. Wohl deshalb, weil sie vergleichbar sind mit einer Miete nur mit dem Unterschied, daß man nicht an einen Vermieter oder eine Vermietungsgesellschaft sondern an eine Bank zahlt und am Schluß die Liegenschaft einem gehört.

Insgesamt lebten im Jahr 2022 40,9% der Bevölkerung in einem Haushalt mit mindestens einer dieser Schuldenarten.

Steuerrechnung häufigster Schuldengrund

Zahlungsrückstände sind Rechnungen, die aus finanziellen Gründen nicht rechtzeitig bezahlt werden können. Berücksichtigt werden folgende Ausgabenposten: Miete oder Hypothekarzinsen für den Hauptwohnsitz, laufende Kosten wie Wasser, Strom, Gas und Heizung, Krankenkassenprämien, Kreditrückzahlungen, Steuern, Telekommunikation, Unterhaltszahlungen und andere Ausgaben.

Am häufigsten kamen Zahlungsrückstände im Jahr 2022 bei den Steuerrechnungen und Krankenkassenprämien vor: 5,5% respektive 4,4% der Bevölkerung hatten damit zu kämpfen.

Der Anteil Personen, die in den letzten zwölf Monaten von mindestens einer Art von Zahlungsrückstand betroffen waren, sinkt mit zunehmendem Alter, Bildungsstand und Einkommen.

Personen, die in einem Haushalt mit Kindern lebten, waren dagegen häufiger tangiert (14,2% mit mindestens einem Zahlungsrückstand) als Haushalte ohne Kinder (7,7%).

Zudem hatte fast ein Fünftel der Personen, die in einem Einelternhaushalt lebten, mindestens einen Zahlungsrückstand in den vergangenen zwölf Monaten.

Die Hauptgründe für eine Kreditaufnahme unterscheiden sich nach der Einkommenssituation

37,6% der Bevölkerung lebten im Jahr 2022 in einem Haushalt, der mindestens eine Kreditart, eine Kontoüberziehung oder eine unbezahlte Kreditkartenrechnung aufwies.

Die Gründe für die Aufnahme eines Kredits variieren je nach Einkommenssituation.

Personen im obersten Einkommensquintil (20% der Bevölkerung mit den höchsten verfügbaren Äquivalenzeinkommen) finanzieren mit einem Kredit häufiger eine Hypothek außer auf den Hauptwohnsitz oder Einrichtungsgegenstände (26,8% vs. 7,5% im untersten Quintil).

Personen mit einem verfügbaren Äquivalenzeinkommen im untersten Quintil benötigen dagegen häufiger eine Kreditart um Ausgaben des täglichen Bedarfs (9,5% vs. 1,1% im obersten Quintil) und persönliche Gegenstände (8,5% vs. 1,7% im obersten Quintil) zu finanzieren oder um andere Schulden zu begleichen (3,9% vs. 1,2% im obersten Quintil).

Armutsquote

Bei der Armutsquote ist zu beachten, daß als arm gilt, wer einen bestimmten Prozentsatz der Durchschnittseinkommen unterschreitet.
Das heißt, es gibt also immer „Arme“ in der Schweiz gemäß den Statistikern, aber es ist auch zu sagen, daß Arme in der Schweiz wesentlich besser gestellt sind als Leute, die in anderen Ländern leben und dort nicht als „arm“ gelten. Man muß hierzu nur nach Deutschland blicken: Was in der Schweiz Sozialhilfe ist, ist in Deutschland ungefähr schon ein voller Lohn.

(pd)

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