
Skifahren auf und abseits der Piste
Skifahren außerhalb der Pisten, das sogenannte Variantenfahren bzw. Denglisch „freeriden“ ist beliebt. Dabei ist jedoch besondere Vorsicht angebracht. Während die Zahl der tödlichen Unfälle auf der Piste in den vergangenen Jahren leicht abgenommen hat, ist jene abseits der Pisten gestiegen.
Im letzten Jahr wurden 20 Menschen außerhalb der Piste getötet, doppelt so viele wie im Fünfjahresschnitt. Die BFU gibt Tipps, wie das Skifahren auf und abseits der Piste sicherer wird.
Immer mehr Skifahrer fahren abseits der Piste im Tiefschnee. Es ist für sie eine besondere sportliche Herausforderung. Gegenüber dem Fahren auf der Skipiste sind damit aber zusätzliche Risiken verbunden.
Die Unfallstatistik zeigt es deutlich: Auf der Piste ist die Zahl der tödlichen Unfälle in den vergangenen Jahren leicht rückläufig. Der Fünfjahresschnitt liegt bei vier tödlichen Unfällen pro Jahr.
Beim Variantenfahren geht die Tendenz in die andere Richtung. Im Schnitt sterben jedes Jahr zehn Menschen beim Variantenfahren (2017–2021). Im Jahr 2021 hat sich die Zahl der Getöteten gegenüber dem Schnitt auf 20 verdoppelt.
Gründe dafür sind die wachsende Anzahl der Freeriderinnen und Freerider sowie ein ungünstiger Schneedeckenaufbau und die damit verbundene Lawinengefahr.
BFU empfiehlt gelb markierte Abfahrten
Viele Skigebiete haben auf den Trend des Variantenfahrens reagiert und bieten gelb markierte Abfahrten an.
Die BFU empfiehlt, diesen markierten Bereich für das Tiefschneefahren zu nutzen. Diese Routen werden vom Pistendienst vor Lawinen gesichert. Präpariert und kontrolliert werden sie jedoch nicht, deshalb sind sie für geübte Skifahrer und Schneebrettler bestimmt.
Abseits dieser gesicherten Pisten und Abfahrten beginnt das «freie Gelände», in dem man auf eigene Verantwortung unterwegs ist und die Absturz- und Lawinengefahr selbst beurteilen muß.
Deshalb rät die BFU zum Besuch eines Lawinenkurses oder dazu, sich lawinenkundiger Leitung anzuschließen. Ebenso wichtig ist es, sich über aktuelle Verhältnisse zu informieren und Handy und Notfallausrüstung mitzuführen: Lawinenverschütteten-Suchgerät LVS, Sonde und Schaufel.
Überall gilt: sich korrekt verhalten und richtig ausrüsten
Auch auf der Piste gilt es Regeln zu beachten, damit ein schöner Skitag nicht im Spitalbett endet. Über 90 % der Unfälle sind selbstverursacht, deshalb können Wintersportler viel zu ihrer eigenen Sicherheit beitragen – etwa, indem sie die Geschwindigkeit ihrem Können anpassen und sich nicht überschätzen.
Ebenfalls wichtig ist die passende Ausrüstung, allem voran der Helm. Gemäß BFU-Erhebung gehört dieser beim Skifahren und Schneebretteln mittlerweile zur Standardausrüstung.
Die Helmtragquote beim Skifahren ist in der Saison 2021/2022 auf 95 % gestiegen (2018/2019: 93 %). Beim Snowboarden stagniert die Quote bei 92 %. Zur passenden Ausrüstung gehört auch eine korrekt eingestellte Skibindung.
Die BFU empfiehlt, diese jährlich im Fachhandel überprüfen zu lassen. Ein Gütesiegel für eine korrekt eingestellte Bindung ist seit Jahren die BFU-Skivignette, die sich dieses Jahr mit einem neuen Aussehen präsentiert.
Die wichtigsten Tipps fürs Ski- und Schneebrett-Fahren
Tiefschneefahren abseits der Piste:
- Gelb-markierte Abfahrten nutzen
Im freien Gelände:
- Lawinenkurs besuchen und/oder sich lawinenkundiger Leitung anschließen
- Sich über aktuelle Verhältnisse informieren
- Handy und Notfallausrüstung einpacken
(Lawinenverschütteten-Suchgerät LVS, Sonde und Schaufel).
Auf der Piste:
- Geschwindigkeit anpassen
- Helm tragen
- Skibindung überprüfen lassen
- FIS- und SKUS-Regeln einhalten
- Für Schneebrettler: Handgelenkschutz tragen