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Der Steinbock war einst in der Schweiz vollständig ausgerottet
Steinbockjagd WallisDer Steinbock war einst in der Schweiz vollständig ausgerottet

Steinbockjagd Wallis

Der Steinbock war einst in der Schweiz vollständig ausgerottet
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Dem „König der Alpen“ geht es im Wallis wieder an den Kragen.
Sein Tod wird gegen Geld verkauft an ausländische und außerkantonale Jäger. Was viele nicht wissen und heute unvorstellbar erscheint, ist, daß der Steinbock in der Schweiz ausgerottet war. Auch heute ist der Respekt vor diesem beeindruckenden Alpentier nicht überall gegeben, wie teils verstörende Berichte zeigen.

Doch wie kam es zur Ausrottung des Steinbocks in der Schweiz?
Zeit für eine Rückblende:

Jedem Körperteil des Steinbocks wird eine wundersame Wirkung auf Körper, Geist und Seele nachgesagt.

Somit spielte auch der Aberglaube spielte eine nicht zu unterschätzende Rolle bei der Ausrottung So diente der Steinbock als wandelnde Apotheke. Fast jedem Körperteil wurde eine Wirkung zugesprochen. Neben Blut, Knochenmark und Milz wurden die Hörner und die Bezoarkugeln sowie das sogenannte Herzkreuz benutzt Der verhärtete Knorpel der Herzklappen etwa sollte seinen Träger so gut wie unverwundbar machen.

Und Männer, die nicht mehr herkömmlich jagen sondern mit modernsten Hilfsmitteln und sich die Steinböcke vom Wildhüter zeigen lassen, präsentieren sich stolz mit ihren Steinbocktrophäen.

Weil er nicht schreckhaft oder scheu ist und auch tagaktiv ist er leicht zu erlegen und war in Europa ausgerottet. Beziehungsweise fast ausgerottet.

Und obwohl die Drei Bünde 1612 ein striktes Jagdverbot für den Steinbock, das bündner Wappentier, verhängten, war dieser bereits um 1640 in ganz Graubünden ausgerottet.

Und 1809 tötete man im Wallis den letzten Steinbock der Schweiz.

Gegen Ende des 19. Jahrhunderts war er in ganz Europa ausgestorben.

Im Norden Italiens überlebt eine kleine Population von wenigen hundert Steinböcken. Zu verdanken hat sie das dem italienischen König Vittorio Emanuele II. Er spielte eine entscheidende Rolle in der Rettung des Steinbocks in den Alpen.

Dieser war König von Sardinien-Piemont und später von Italien. 1821 war in den Regionen um den Gran Paradiso, zwischen dem an das Walls angrenzende Aostatal und dem Piemont, das letzte Überleben der Alpensteinböcke dokumentiert.

Vittorio Emanuele II sorgte dafür, daß rigorose Schutzbestimmungen für den Steinbock durchgesetzt wurden, indem er ein neu geschaffenes professionelles Wildhüterkorps einsetzte. Dieses umfaßte auch ehemalige Wilderer, die die Schliche ihrer Kollegen gut kannten. So wurde die Jagd auf den Steinbock fortan nur noch dem König selbst erlaubt. Und – so paradox es klingt – hat die Jagdleidenschaft der italienischen Könige dem Steinbock das letzte Überleben gesichert.

Im Jahr 1856 erklärte Vittorio Emanuele II diese Berge zu einer königlichen Jagdreservat, was den Steinbock vor der Ausrottung bewahrte. 1920 übergab der König das Reservat dem italienischen Staat, um einen Nationalpark zu gründen, und zwei Jahre später wurde der Gran Paradiso Nationalpark gegründet.

In die Schweiz zurück kam der Steinbock erst durch den Gründer des Tierparks Peter & Paul in St. Gallen. Dieser St. Galler beauftragte Wilderer, Steinböcke aus dem obgenannten Gebiet zu stehlen, weil der italienische Herrscher keine abgeben wollte.

Doch das ist eine eigene Geschichte für sich.

Und heute, da der Steinbock wieder im Wallis gejagd werden darf, bieten Agenturen aus aller Welt, von den USA bis über Kiev (Bild unten) Jagdreisen in den Alpenkanton an.

Bilrschirmfotoausriß: /mega-tour.org/ua/hunting/shveytsariya/ohota-na-alpiyskogo-kozeroga-v-shveytsarii/
Bilrschirmfotoausriß: /mega-tour.org/ua/hunting/shveytsariya/ohota-na-alpiyskogo-kozeroga-v-shveytsarii/

Leserfoto SteinböckeSteinböcke am Nufenenpaß

Wegen Inzestgefahr entführt und im Ausland freigelassen

(rm)

 

 

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