Home Aktuelles, Nachrichten Wallis Steuerabzug für Kinderbetreuung: Wer schon hat, dem wird gegeben
Wohlhabende profitieren mehr 
Steuerabzug für Kinderbetreuung: Wer schon hat, dem wird gegebenWohlhabende profitieren mehr 

Steuerabzug für Kinderbetreuung: Wer schon hat, dem wird gegeben

Wohlhabende profitieren mehr 
0

Wer schon hat, dem wird gegeben, so steht es bereits in der Bibel. Auch bei den Steuern findet oft eine Umverteilung von unten nach oben statt. 

Eine Untersuchung der Eidgenössische Steuerverwaltung ESTV, Abteilung
Steuerpolitik – Volkswirtschaft und Steuerstatistik, zeigt, daß der Steuerabzug für Kinderbetreuung vor allem reichen Haushalten in Städten zugutekommt.

Fast 60 Prozent der Entlastung gehen an die wohlhabendsten 20 Prozent.

Am 10. Juli 2025 veröffentlichte die Eidgenössische Steuerverwaltung eine Untersuchung zur Nutzung des Steuerabzugs für Kinderbetreuung bei der direkten Bundessteuer. Die Zahlen stammen aus dem Jahr 2021. Der Abzug kostet den Staat jährlich rund 100 Millionen Franken.

Wer nutzt den Abzug?

Die Untersuchung zeigt, daß vor allem Haushalte in Städten und mit hohem Einkommen den Abzug nutzen. Fast 60 Prozent der gesamten Abzugssumme gehen an die reichsten 20 Prozent der Haushalte.

Familien mit wenig Einkommen oder in ländlichen Gegenden greifen seltener darauf zurück. Daß die Regelung vor allem Eltern mit gutem Einkommen hilft, die ihre Kinder in Kitas oder bei Tageseltern betreuen lassen, wird deutlich.

Kleine Beträge häufig

Ein Viertel der Abzüge beträgt 1600 Franken oder weniger. Daß diese Beträge weit unter der erlaubten Höchstgrenze liegen, zeigt: Viele Eltern haben entweder nur geringe Betreuungskosten oder nutzen den Abzug nicht voll aus.

Fragen nach Gerechtigkeit

Die Untersuchung liegt auf Französisch vor, mit einer kurzen deutschen Zusammenfassung. Sie soll zeigen, wie die Steuerregel wirkt. Ein Sprecher der Steuerverwaltung sagte: „Der Abzug hilft berufstätigen Eltern, aber vor allem reiche Haushalte nutzen ihn.“

Daß die Regelung vor allem Wohlhabenden zugutekommt, regt Diskussionen an. Experten fordern, die Regelung zu prüfen, um auch Familien mit kleinerem Einkommen besser zu unterstützen.

(pd, rm)

Fehler gefunden? Jetzt melden.

IHRE MEINUNGEN

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert