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Studie zu Tourismus-Destinationen

Studie zu Tourismus-Destinationen

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Was sind die Aufgaben und zukünftigen Herausforderungen von Tourismus-Destinationen?

Das Staatssekretariat für Wirtschaft SECO hat hierzu einen Grundlagenbericht erstellen lassen, welcher bestehende Ansätze und Theorien im Destinationsmanagement hinterfragt und ein Umdenken in Richtung mehr Prozeß- und Projektorientierung anstösst.

Im Rahmen des jährlich vom SECO organisierten Tourismus Forum Schweiz (TFS) ist ein Grundlagenbericht zu den Aufgaben und zukünftigen Herausforderungen von Tourismus-Destinationen entstanden.

Im Fokus des von der Universität St. Gallen und der Beratungsfirma Hanser Consulting AG erarbeiteten Berichts stehen die «Destinations-Management-Organisationen», kurz DMOs.

Die traditionellen Aufgaben einer DMO, wie die Gästebetreuung und -information vor Ort und zunehmend auch digital sowie die Vermarktung der Destination stehen auch heute noch im Vordergrund.

Darüberhinaus werden DMOs immer häufiger mit der Erwartungshaltung konfrontiert, daß sie ein eigentliches «Management der Destination» übernehmen sollen.

Die Erkenntnisse aus dem Grundlagenbericht stellen eine solche übergeordnete strategische Steuerbarkeit einer Destination durch eine DMO allerdings in Frage.

Eingeschränkte Wirkungsmöglichkeiten

Die Autoren der Grundlagenstudie zeigen im Wesentlichen drei Gründe auf, weshalb eine DMO die Entwicklungsrichtung ihrer Destination nur beschränkt aktiv beeinflussen kann.

Erstens fehlt es den DMOs an notwendigen Entscheidungskompetenzen, um den Leistungsträgern in der Destination konkrete Vorgaben zu machen.

Sie müssen sich auf das Unterstützen, Koordinieren und Motivieren beschränken.

Des Weiteren haben sie kaum eigene finanzielle Mittel, die sie unabhängig von den Vorstellungen ihrer Geldgeber einsetzen können.

Dies schränkt die Wirkungsmöglichkeiten einer DMO grundsätzlich ein.

Drittens ist die DMO ganz allgemein stark von den Interessen der einzelnen Leistungsträger abhängig, die sich teilweise stark unterscheiden. Diese Abhängigkeit von Konsenslösungen schränkt die DMOs zusätzlich in ihren Handlungsoptionen ein.

Konkrete Projekte anstelle von abstrakten Strategien

Entsprechend ist eine zentrale Erkenntnis aus dem Grundlagenbericht, daß sich die DMOs von der Illusion lösen sollten, daß sie ihre Destination strategisch steuern und managen können.

Das Autorenteam empfiehlt den DMOs hingegen, sich auf die Umsetzung von Maßnahmen und Projekten unter Einbezug der Leistungsträger zu konzentrieren. Die Projektebene mit konkretem Mehrwert für die Destination anstatt der Formulierung von vagen Strategien soll im Vordergrund stehen.

Der nun vorliegende Bericht stellt eine wichtige Grundlage zur Weiterentwicklung des Destinationsmanagements zur Verfügung und ermöglicht eine fundierte Diskussion zur Rolle von DMOs und ihrer zukünftigen Entwicklung, ist das Staatssekretariat für Wirtschaft überzeugt.

Weiterführendes

https://www.newsd.admin.ch/newsd/message/attachments/77789.pdf

(rm)
(Bildquelle: Zermatt-Tourismus)

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