
Täterschaft reiste extra aus Deutschland an – Tante aus Afghanistan soll Mord angeordnet habenDeutsch-polnisch-afghanischer mutmaßlicher Ehrenmord im Wallis:
Ein schwerverletzter 24jähriger Mann afghanischer Nationalität wurde im Juni 2023 in Haute-Nendaz aufgefunden. Walliser Zeitung berichtete.
Obwohl eine Drittperson den Schwerverletzten fand und Hilfe holte, erlag dieser noch am Fundort seinen Verletzungen. Vom einem Mord oder mutmaßlichem Tötungsdelikt war damals noch keine Rede.
In der Meldung der Kantonspolizei Wallis wurde offengelassen, ob der Schwerverletzt verunfallt war oder was sonst los war.
Nun wurde wurde ein afghanisch-polnisches Pärchen verhaftet, das zum Tatzeitpunkt in Braunschweig (D) lebte.
Es soll für den Mord extra eine Tagesreise in die Schweiz unternommen haben, berichtet die Boulevard-Zeitung Blick.
Polin verhaftet
Bereits wenige Tage nach dem Mord stellten die Walliser Strafverfolgungsbehörden einen Haftbefehl für eine in Braunschweig lebende Polin (25) aus.
Aber erst Mitte Januar 2024 wurde sie festgenommen. Im Februar diesen Jahrens wurde sie wurde sie schließlich an die Schweizer Justiz überstellt und befindet sich seitdem im Gefängnis Sion in U-Haft.
«Aufgrund des laufenden Verfahrens können wir keinerlei Auskünfte geben», so die Walliser Generalstaatsanwaltschaft auf Anfrage des Blick, bei welchem der vom Walliser Bote zum Blick gegangene Reporter Martin Meul berichtet.
Deutscher mit afghanischem Migrationshintergrund verhaftet
Ebenfalls und zeitgleich offenbar mit der Polin wurde auch ein Deutscher mit afghanischem Migrationshintergrund verhaftet.
Angeblich soll er der Drahtzieher des Mordes sein.
Doch es geht noch weiter: So fanden die Strafermittler beim Ermordeten ein Mobiltelefon. Darauf enthalten waren Chat-Nachrichten, aus denen hervorgeht, daß eine Tante in Afghanistan den Mord in Auftrag gegeben hat.
Fast der perfekte Mord?
Ohne das verlorene Mobiltelefon wäre der Mord wohl niemals Richtung Aufklärung gegangen. Denn wie hätte man in Heute-Nendaz darauf kommen sollen, daß „Tagestouristen“ aus Norddeutschland angereist waren. Vor Schengen-Dublin hätten Täter noch das Risiko gehabt, bei der Einreise kontrolliert und erfaßt worden zu sein und bei der Ausreise ebenfalls. Das Einstellen der Grenzkontrollen am Zoll hat also auch Nachteile, so schön das freiere Reisen erscheint.
Die Oberstaatsanwaltschaft Braunschweig bestätigt, daß es ein Verfahren wegen eines Mordes im Wallis gibt.
Der deutsche Stiefvater der Beschuldigten äußert gegenüber «Blick», daß seine Stieftochter aus Liebe zu ihrem Partner am Mord beteiligt gewesen ist. I
hr Partner habe zu ihr gesagt, daß er in der Schweiz Bekannte besuchen wolle. Die beiden seien daraufhin mit ihrem Auto nach Haute-Nendaz im Wallis gefahren. «Sie dachte sich nichts dabei», sagte er.
Als sie in Haute-Nendaz ankamen, habe ihr Partner das Auto verlassen und sei im Dorf verschwunden, während die Polin wartete.
Ominöser Anruf
«Einige Zeit später rief jemand meine Stieftochter an und sagte, daß sie ihren Lebenspartner ein paar hundert Meter weiter wieder abholen solle», so der Stiefvater.
Seine Stieftochter habe keine Ahnung gehabt, daß gerade von ihrem Partner jemand ermordet worden sei.
Rachemord wegen Familienehre?
Der Stiefvater berichtet, offenbar gäbe es in Afghanistan Streit zwischen den Familien. Es wäre jemand getötet worden, weshalb er aus Rache mit dem Mord beauftragt wurde.
Für alle Beteiligten gilt die Unschuldsvermutung.
(rm)