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Besucher aus der ganzen Schweiz sind gekommen
Unia-Kongreß in BrigBesucher aus der ganzen Schweiz sind gekommen

Unia-Kongreß in Brig

Besucher aus der ganzen Schweiz sind gekommen
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In Brig endete heute der letzte von 3 Kongreßtagen der Unia. Die Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter maschierten zuvor in Brig und zeigten Präsenz.

Zu den Höhepunkten des 3. Kongreßtages zählten die Rede von Pierre-Yves Maillard, Präsident des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes (SGB), und der Vortrag der Gastrednerin Zehra Khan, Präsidentin der Gewerkschaft für Heimarbeiterinnen in Pakistan, so die Gewerkschaft.

Der Kongreß schloß mit einem Aufruf für eine aktive und solidarische internationale Zusammenarbeit der Schweiz.

„Eine Wirtschaft, die die Menschen immer intensiver arbeiten läßt und ihnen immer weniger Geld läßt, hat keine Zukunft. Die Gewerkschaften bieten hier mit der 13. AHV-Rente, mit Verbesserungen in Gesamtarbeitsverträgen wie bei Coop oder mit dem mutigen Kampf der Bauarbeiter für bessere Arbeitsbedingungen konkrete Gegenprojekte an.“, so Pierre-Yves Maillard. Er schloß mit einem Appell, daß die Demokratie in der Schweiz die Kraft der Gewerkschaftsbewegung brauche, um weiterzubestehen und sich zu entwickeln.

Von Pakistan bis Europa: Für faire Arbeit entlang der Lieferketten

Internationale Gastrednerin am diesjährigen Kongreß war Zehra Khan aus Pakistan. Khan gründete 2009 die erste Gewerkschaft für Heimarbeiterinnen in Pakistan – ein Meilenstein für Millionen unsichtbarer Arbeitskräfte im informellen Sektor.

Als Generalsekretärin der Gewerkschaft vernetzt sie Frauen, stärkt ihre Rechte und macht ihre Arbeit sichtbar. In einem Land, in dem eine soziale Absicherung fehlt, ist dieses Engagement überlebenswichtig.

Zehra Khan erklärte: „Unsere Bewegung wurde Teil einer globalen Bewegung, die sich für die Rechenschaftspflicht von Unternehmen einsetzt. Sie hat dazu Gesetze inspiriert. Das Gesetz war zwar nicht vollkommen, aber es war ein wichtiger Schritt nach vorn. Es machte multinationale Unternehmen für die Arbeitsbedingungen in ihren Lieferketten verantwortlich. Für uns ist es ein lebendiger Beweis dafür, daß die Solidarität der Arbeiterinnen und Arbeiter Gesetze und Systeme verändern kann.“

Ihre Arbeit zeigt, daß auch europäische und Schweizer Unternehmen Verantwortung tragen – entlang ihrer Lieferketten. Die EU-Richtlinie und die Konzernverantwortungsinitiative in der Schweiz sind wichtige Schritte, um faire Arbeitsbedingungen weltweit zu fördern.

Unia fordert: Sonntagsarbeit stoppen

Auf der politischen Agenda stehen derzeit mehr Sonntagsverkäufe. Der Arbeitsalltag im Verkauf ist bereits von Streß, niedrigen Löhnen und unregelmäßigen Arbeitszeiten geprägt.

Trotzdem fordern bürgerliche Parteien und Arbeitgeber mehr Sonntagsverkäufe: zwölf statt bisher vier pro Jahr. Dies widerspricht dem Volkswillen und gefährdet die Gesundheit der Beschäftigten.

Die Unia wehrt sich gegen diese Verschlechterung der Arbeitsbedingungen und fordert das Parlament auf, den arbeitsfreien Sonntag als wichtigen Schutz zu erhalten.

Kommt ein Referendum?

Bereits gestern forderten die Unia-Delegierten die Parlamentarierinnen und Parlamentarier mit einer Resolution auf, die Warnungen der Gewerkschaften und der Wissenschaft ernst zu nehmen und die Ausweitung der Sonntagsarbeit zu stoppen.

Die Verantwortung läge bei ihnen – und die Beschäftigten erwarten, daß das Parlament dieser gerecht wird, so die Gewerkschaft.

Die Unia werde diese Verschlechterung der Schutzbestimmungen mit allen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln – nötigenfalls mit einem Referendum – bekämpfen.

Unia-Resolution: „Ladenöffnungszeiten: Hände weg vom freien Sonntag!“

Der Kongreß verabschiedete eine Resolution, die sich klar gegen die Ausweitung der Sonntagsarbeit ausspricht.

Abschluß des Kongresses

Weiter wurden am letzten Kongreßtag weitere Resolutionen verabschiedet:

  • Für eine aktive und solidarische internationale Zusammenarbeit der Schweiz
  • Anerkennung des Staates Palästinas – Zweistaatenlösung jetzt!
  • Investitionen der Suva und die Situation in Palästina

Der 5. Unia-Kongreß endete heute Mittag mit einem Aufruf für aktive internationale Zusammenarbeit und einer Spendensammlung für die Hilfswerke Solidar und Solifonds.

(pd, rm)
(Fotos: Manu Friederich)

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