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Unterstützung des Gesundheitssystems in Notlagen

Unterstützung des Gesundheitssystems in Notlagen

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Ein Gastbeitrag von Christian Gasser

Die Covid-Pandemie ist aus den Köpfen der Bevölkerung weitgehend verschwunden. An manchen Orten stehen die Desinfektions-Spender einsam und verlassen an den Eingängen und setzen Staub an, wenn sie nicht schon abgeräumt wurden. Doch der Schein trügt. Der Virus ist immer noch präsent. Alleine im Monat Mai gab es schweizweit rund 47`000 Neuinfektionen. Der 7-Tage-Mittelwert vom 29. Mai liegt bei 1160 Neu-Infektionen.

Wenn ich diese Zahlen sehe und an die entbehrliche und schädliche Lockdown-Zeit für Wirtschaft, Tourismus und das soziale Leben zurückdenke, muss ich mich fragen was wir aus dieser Zeit gelernt haben? All diese Massnahmen haben wir getroffen und erduldet um unser Gesundheitssystem vor einem möglichen Kollaps zu bewahren. Die einschneidendsten und wirtschaftlich schädlichsten Einschränkungen wurden durchgesetzt um die Zahl der Intensivpatienten klein zu halten.

Der Virus ist jedoch Trotz Impfungen, Booster und Schutzmassnahmen nicht besiegt. Ende 2020 hätten wir auch nicht erwartet, dass wir ein Jahr später wieder in der gleichen Situation sein werden. Ende 2021 stehen. Jetzt herrscht Frühlingswetter, fast sommerliche Temperaturen und der Virus ist in unseren köpfen in weiter Ferne, wenn wir überhaupt noch an Corona denken. Ich sehe jetzt Parallelen zum Sommer 2021. Daher ist es wichtig dass wir auch ausserhalb der Norm nach Lösungen suchen und uns auf den Herbst/Winter und eine mögliche x-te Welle vorbereiten.

Die Schweizer Armee unterhält ein Bereitschaftsbataillon für Katastrophenhilfe. Das Bataillon ist seit dem Jahre 2004 das Mittel der ersten Stunde auf Stufe Armee und wird bei natur- oder technologiebedingten Katastrophen im In- und grenznahen Ausland eingesetzt. Mittels Pikettdienst stellt das Bataillon während dem ganzen Jahr die militärische Katastrophenhilfe sicher und ist innert wenigen Stunden einsatzbereit. Warum wird nicht eine gleiche Struktur innerhalb der Armee in der Waffengattung der Spitalsoldaten aufgebaut?

Bereits heute leistet der grösste Teil der ausgebildeten Spital-Soldaten und Kader nach der Grundausbildung Dienst in einem der vier Spitalbataillone der Schweizer Armee. Zu den Hauptaufträgen dieser Bataillone gehört unter anderem die Unterstützung von zivilen Spitälern und Pflegeheimen.

Wenn wir auch hier ein Bereitschaftsbataillon auf die Beine stellen, (nach 3 Jahren Corona haben wir bereits zu viel Zeit verschenkt) können wir bei dieser Pandemie und bei jeder noch kommenden auf die Dienste unserer Soldaten zurückgreifen und das Gesundheitssystem effektiv stützen. Vielleicht lassen sich auch so die einschneidendsten und wirtschaftlich schädlichsten Einschränkungen vermeiden? Dies ist der Sinn und Zweck den wir mit unserer Resolution beim Bundesrat erreichen wollen.


Christian Gasser ist Fraktionschef der SVP Oberwallis

SW
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