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Grosses Schweizer Kino in kleinen Schweizer Gemeinden
Verein Roadmovie machte Halt im OberwallisGrosses Schweizer Kino in kleinen Schweizer Gemeinden

Verein Roadmovie machte Halt im Oberwallis

Grosses Schweizer Kino in kleinen Schweizer Gemeinden
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Von Yannick Ziehli

Diesen Donnerstag wurde Raron für einen Abend zum Schauplatz grossen Kinos. Der Verein Roadmovie machte Halt im Oberwallis und zeigte Friedas Fall.

Ein Schweizer Drama von bemerkenswerter Intensität, basierend auf wahren Begebenheiten aus dem frühen zwanzigsten Jahrhundert. Ein Werk, das unterstreicht, dass auch die Schweiz starke Geschichten zu erzählen hat.

Kinderzeichnungen und Buchstaben zierten den Eingang zum improvisierten Kinosaal.
Kinderzeichnungen und Buchstaben zierten den Eingang zum improvisierten Kinosaal.

Doch bevor das Licht erlosch und der Film begann, gehörte die Bühne den Kindern. Sie hatten nicht nur den Eingang mit bunten Zeichnungen geschmückt und führten die Kinobar, sondern organisierten auch den Eintritt. Zwei junge Platzanweiser sassen mit konzentriertem Blick und einem Sitzplan beim Eingang, schrieben die Nummern auf kleine Zettel und wiesen damit die Zuschauer zu den nummerierten Stühlen.

Der Duft von frischem Popcorn und das festliche Ambiente liessen die harten Holzstühle schnell vergessen und die Kinoatmosphäre stellte sich ein. So entstand ein gemeinschaftliches Projekt von den Jüngsten bis zu den Jugendlichen, das schliesslich den Erwachsenen einen stimmungsvollen Kinoabend bescherte.

Ansage vor Filmbeginn bevor das Licht erlosch und die Vorstellung startete.
Ansage vor Filmbeginn bevor das Licht erlosch und die Vorstellung startete.

Die Gemeinde hatte sich bewusst für Friedas Fall entschieden, erklärt Erich Pfammatter, Schuldirektor. Einerseits, um mit dem historischen Drama die Bandbreite des Programms zu zeigen, andererseits, um sich mit der Nachbargemeinde Eischoll abzusprechen, die am Folgetag einen anderen Film aus der Shortlist von Roadmovie präsentiert.

Roadmovie ist ein Verein, der jeden Herbst durchs Land zieht, mit moderner Technik und einem 35-Millimeter-Projektor im Gepäck und dem Anspruch, Kino dorthin zu bringen, wo es keines gibt. In kleinen, motivierten Teams unterwegs, schaffen sie Momente der Gemeinschaft und der Kultur. „Schweizer Filme an die Leute bringen und eine Atmosphäre des Zusammenseins schaffen“, sei Ziel des Projekts, so Anna Ida Fierz, Moderatorin des Abends.

Besonders wurde der Abend in Raron auch durch Archivaufnahmen, die das SRF Archiv im Rahmen einer Kooperation eigens aus seinen Beständen gefischt hatte. Gezeigt wurden kleine Filmperlen aus dem Dorf, die vor der Hauptvorstellung über die Leinwand flimmerten. Eine Weltpremiere für Raron und ein Augenzwinkern an die Vergangenheit.

SRF Archiv erinnerte an frühere Stimmen und Geschichten aus Raron.
SRF Archiv erinnerte an frühere Stimmen und Geschichten aus Raron.

So entstand ein Abend, der mehr war als eine Filmvorführung. Es war ein Stück gelebte Kultur und ein Beweis dafür, dass grosses Kino eben manchmal auch in kleinen Gemeinden spielt.

Handgeschriebenes Ticket – Persönlicher konnte der Eintritt ins Kino nicht beginnen.

Infos

Webseite des Vereines Roadmovie: Roadmovie.ch

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