
Vorstellung des neuen Jahrgangs – Offene Weinkeller bis SamstagWeine mit Charakter, genau wie ihre Winzer
Der «Winzerjahrgang» 2023 ist eine Hommage an das Können der Produzentinnen und Produzenten, die aus der extremen Witterung das Beste gemacht haben.
Er wurde am 2. Mai in Monthey vom Amt für Rebbau und Wein und von Schweizer Weine Wallis (Swiss Wine Valais) vorgestellt und überraschte mit der Feinheit seiner Weißen und der Dichte seiner Rotweine.
Das Publikum kann ihn anläßlich der Offenen Weinkeller im Wallis am Auffahrtswochenende bei 230 Winzer- und Kellermeisterinnen und -meistern degustieren.
Dieses Jahr stellten das Amt für Rebbau und Wein und Schweizer Weine aus dem Wallis den neuen Jahrgang in der Weinregion Chablais offiziell vor. Rund siebzig Presseleute und geladene Gäste besuchten das Ereignis am 2. Mai in Monthey.
Traditionsgemäß stellten die Preisträgerinnen und Preisträger der Étoiles du Valais die Besonderheiten des Weinjahres und ihrer neuen Weine im Beisein der Kantonsönologin Nadine Pfenninger-Bridy vor.
Um die jungen Talente der Branche zum Zuge kommen zu lassen, vertraute die Organisation die Moderation dieser Präsentation Manon Cheseaux an, die gerade im Rahmen ihres Bachelor of Science HES-SO in Weinbau und Önologie in Changins den Verdienstpreis erhalten hatte.
Zum Paten dieses neuen Jahrgangs wurde der Sänger, Musiker und Schauspieler Denis Alber ernannt, in Würdigung seiner künstlerischen Arbeit und seines jüngsten Programms «Sum Siccus» (Ich bin durstig), einer Hommage an den Wein.
Zusammen mit Yannick Barman an der Trompete/Electronics erkundet er die freudetrunkenen, melancholischen und verrückten Nuancen des Weingenusses.
Im Anschluß an den offiziellen Teil hatten die Anwesenden die Gelegenheit, die 9 Weine der Kollektion «Les Étoiles du Valais 2023» (acht Spezialitäten und ein Süßwein) kennenzulernen.
Dieselbe Auswahl wurde am selben Tag ausnahmsweise auf der Karte der Vinothek «1870 Vins et Conseils» in Monthey angeboten, damit auch das Publikum sie degustieren konnte.
Ein Jahr mit vielen Herausforderungen im Weinbau
Die klimatischen Bedingungen des Jahres 2023 wechselten zwischen den Extremen. Der Frühlingsanfang war von intensiver Feuchtigkeit geprägt, der Sommer dann von sehr unbeständigem Wetter.
An manchen Orten versetzten die Hitzewellen im Juli und August die Reben in einen Streßzustand, der das Wachstum und die Reifung der Trauben verlangsamte. Am 24. Juli 2023 verursachte ein Hagelschlag in einzelnen Gebieten erhebliche Schäden.
Falscher und Echter Mehltau konnten gut unter Kontrolle gebracht werden. Die Weinlese begann gegen Mitte September mit sehr unterschiedlichen Reifegraden, aber guter Qualität dank des fachlichen Geschicks der Winzerinnen und Winzer.
Die Meinung der Kantonsönologin
Die Kantonsönologin Nadine Pfenninger-Bridy beschreibt 2023 als «Winzerjahrgang»: «Aufgrund der sehr speziellen klimatischen Bedingungen hat das Wissen der Winzerinnen und Winzer für den Erfolg dieses Weinjahres eine entscheidende Rolle gespielt.
Bei der Verkostung ist dieser Jahrgang 2023 insofern überraschend, als sich kein einheitlicher Trend für den gesamten Kanton erkennen läßt.
Je nach Exposition der Parzellen und Weinbauregionen wurden nicht alle Rebsorten gleichermassen von den verschiedenen Wetterereignissen beeinflußt. Im Glas zeigen sich also mehr vom Terroir geprägte Merkmale, vor allem bei Weissweinen.
Durch die unterschiedliche Reife der Trauben konnten interessante Säurenuancen erhalten werden, die den Weinen eine subtile Ausgewogenheit verleiht.
Die Weine weisen schöne Sortentypizitäten auf und sind je nach Rebsorte süffig und opulent, köstlich und subtil. Die Weißweine sind delikat und bringen ihr Bouquet ohne Übertreibung zu einem schönen Ausdruck.
Die Rotweine sind dicht, ohne das Geringste an Eleganz einzubüssen. Sie verführen mit fruchtigen und würzigen Bouquets. Die Ausgewogenheit zwischen seidigen Tanninen und Säure verleiht ihnen einen rassigen Charakter und ein gutes Lagerpotenzial.»
Offene Weinkeller: Auftakt mit Pauken und Trompeten
Die Vorstellung des Jahrgangs erfolgt eine Woche vor den Offenen Weinkellern im Wallis, der Degustationsveranstaltung am Auffahrtswochenende vom 9. bis 11. Mai.
Von Vionnaz bis Naters nehmen 230 Weinkeller daran teil. Die Veranstaltung beginnt traditionsgemäß am Vorabend mit einem eintrittsfreien Konzert am 8. Mai, das vom Palp Festival organisiert wird.
Dieses Jahr wird dabei die rumänische Roma-Musik gefeiert, und zwar von der Fanfare Ciocarlia, deren rasante Rhythmen und energische Blechklänge ab 20 Uhr auf der Place Maurice Zermatten in Sion für ausgelassene Stimmung sorgen werden.
Am Rande der Offenen Weinkeller bieten einige Weinbauregionen Aktivitäten an, etwa einen Abstecher ins Weinmuseum in Salgesch oder Vogelbeobachtung im Weinberg von Saillon. Vor Ort wird eine sanfte Mobilität angeboten (Touristenzug, Shuttle-Busse) und während der Veranstaltung gibt es vergünstigte Billette für alle RegionAlps-Züge von Brig nach St. Gingolph.
Das vollständige Programm und praktische Infos zu den Offenen Weinkellern im Wallis finden Sie auf der Webseite Offene-Weinkeller-Wallis.ch