
Lötschental: Temporäres Hotel auf der Lauchernalp4,2 Millionen Franken Baukosten für Bau eines temporären Hotels
„Finanzielle Unterstützung durch den Staatsrat“ lautet die Überschrift der Mitteilung, wobei es natürlich nicht der Staatsrat ist, der das Geld gibt, sondern der Steuerzahler. Der Staatsrat beschließt natürlich bloß die Geldvergabe und gibt nicht aus seiner eigenen Tasche das Geld:
Der Staatsrat hat beschlossen, eine außerordentliche finanzielle Unterstützung für die Realisierung eines temporären Hotels auf der Lauchernalp in unmittelbarer Nähe der Bergbahn-Bergstation zu gewähren.
À-fonds-perdu-Beitrag
Der vom Kanton Wallis bewilligte Betrag beläuft sich auf eine Million Franken, die abgeschrieben werden bzw. in Form eines À-fonds-perdu-Beitrags ausgegeben werden.
Ein À-fonds-perdu-Beitrag ist eine finanzielle Unterstützung, die ohne Erwartung einer Rückzahlung oder direkten Gegenleistung gewährt wird.
Der Begriff stammt aus dem Französischen („à fonds perdu“ bedeutet wörtlich „in den verlorenen Fonds“) und wird in der Schweiz häufig für nicht rückzahlbare Subventionen verwendet.
Solche Beiträge werden oft von staatlichen Stellen wie dem Kanton oder dem Bund vergeben, um Projekte von öffentlichem Interesse zu fördern, die wirtschaftlich nicht eigenständig tragfähig wären.
Im Lötschental vom Bergsturz betroffene Hotels und Campings
In Blatten wurden 3 Hotels durch den Bergsturz zerstört:
Hotel Edelweiß: Als 3-Sterne-Hotel, betrieben von Lukas Kalbermatten, ein mittelgroßes Familienhotel in einer solchen Region.
Hotel Nest- und Bietschhorn: Dieses Hotel war für seine lange Tradition bekannt (157. Sommersaison).
Hotel Breithorn: Als eines der 3 Hotels in Blatten wurde es ebenfalls zerstört durch den Bergsturz.
Betroffen ist auch das Camping Flafleralp, das zwar nicht zerstört wurde aber aktuell aufgrund der Straßenzufahrts-Situation nicht erreichbar ist.
Zeitplan und Ziel des Projekts
Die Eröffnung dieses temporären Hotels ist für Dezember 2025 vorgesehen, also zu Beginn der Wintersaison. Mit diesem Projekt soll kurzfristig auf den Wegfall von Beherbergungskapazitäten im Tal reagiert und die Infrastruktur sowie die touristische Aktivität aufrechterhalten werden.
Reaktion auf die Katastrophe von Blatten
Um den Hotelbetrieb im Lötschental aufrechtzuerhalten und kurzfristig auf den Verlust von Beherbergungskapazitäten im Tal infolge der Katastrophe von Blatten zu reagieren, hat der Staatsrat beschlossen, die Schaffung eines temporären Hotels auf der Lauchernalp, in unmittelbarer Nähe der Bergstation der Bergbahn, mit einer Million Franken finanziell zu unterstützen.
Der Wegfall oder die Unzugänglichkeit der Hotels in der Gemeinde Blatten führt zu einer drastischen Verringerung der Beherbergungskapazitäten im Lötschental.
Damit gehen jährlich rund 30’000 Logiernächte verloren.
Dieser Verlust an Hotelkapazitäten stellt eine große Herausforderung für das gesamte Tal dar. Der Entscheid des Regierungsrats wurde mit dem Ziel getroffen, die Realisierung des Projekts bis zum Beginn der Wintersaison 2025/2026 zu ermöglichen.
Erhalt der lokalen Hotellerie
Es geht darum, die lokale Hotellerie sowie ein gewisses Volumen an Skifahrertagen („Skierdays“) im Skigebiet zu erhalten.
Die kantonale Unterstützung erfolgt in Form eines einmaligen Beitrags von 1 Million Franken, in Form eines À-fonds-perdu-Beitrags.
Das Gesetz über die Wirtschaftspolitik ermöglicht spezifische Maßnahmen für betroffene Regionen oder Wirtschaftssektoren, wenn die wirtschaftliche, konjunkturelle oder strukturelle Lage dies erfordert. Dies ist nach der Zerstörung eines Großteils des Dorfes Blatten der Fall.
Bau und Finanzierung
Das Hotelgebäude, dessen Genehmigungsverfahren derzeit eingeleitet wird, wird aus modularen Elementen auf einem Grundstück errichtet, das von den Bergbahnen im Rahmen eines kostenlosen Baurechts für fünf Jahre zur Verfügung gestellt wird.
Die Baukosten werden auf rund 4,2 Millionen Franken geschätzt.
Der Bau und Betrieb wird von mehreren Mitgliedern der Hotelkooperation «Die Lötschentaler», die bereits zuvor Hotels in Blatten betrieben hat, über eine im Aufbau befindliche Aktiengesellschaft sichergestellt.
Ausstattung des Hotels
Das temporäre Hotel wird bis zu 19 Zimmer im 3-Sterne-Standard umfassen, ausgestattet mit zwei bis vier Betten. Eine eigene Gastronomie ist nicht vorgesehen. Frühstück und Halbpension können im nahe gelegenen Panoramarestaurant angeboten werden.
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(pd, rm)
(Foto: Kt. VS)