
Walliser Vereinigung zur Unterstützung von Opfern und Zeugen von Menschenhandel250 Fachpersonen geschult, 28 Opfer identifiziert
18 Monate nach ihrer Gründung zieht die Walliser Vereinigung zur Unterstützung von Opfern und Zeugen von Menschenhandel (AVIT) eine erste positive Bilanz ihrer Aktivitäten.
Dank der eingerichteten Maßnahmen konnten 28 Opfer identifiziert und begleitet werden, mehr als im gesamten Jahrzehnt davor.
Das zweite Ziel des Vereins, die Sensibilisierung, wurde dank der Schulung von fast 250 Fachpersonen. ebenfalls erreicht. Durch die Arbeit des AVIT konnten ausgebeutete Menschen aus ihrer Unsichtbarkeit befreit und ihnen angemessene Unterstützung geboten werden.
Im Jahr 2023 wurde im Wallis der kantonale Verein zur Bekämpfung des Menschenhandels gegründet: Die Walliser Vereinigung zur Unterstützung von Opfern und Zeugen von Menschenhandel (AVIT). Im Rahmen eines Leistungsauftrags hat der Kanton damit einen im Wallis bisher einzigartigen Mechanismus zur Erkennung, Koordination und Begleitung von Opfern und Zeugen von Menschenhandel eingerichtet.
Weniger als zwei Jahre später ist die Bilanz positiv:
- In 18 Monaten wurden 28 Opfer begleitet, das sind mehr als in allen zwischen 2013 und 2022 erfassten Fällen.
- 250 Fachleute wurden darin geschult, Anzeichen zu erkennen und Opfer weiterzuverweisen. Diese Schulungen wurden insbesondere bei der Kantonspolizei und bei Mitarbeitenden der Opferhilfe durchgeführt (LAVI-Beratungsstellen, Fondation Accompagnement Victime Accueil FAVA, Opferhilfe/Unterschlupf usw.). Zudem wurden Fachleute geschult bei den Migrationsbehörden (Amt für Asylwesen, Dienststelle für Bevölkerung und Migration), Integrationsbeauftragten, Akteuren im Bereich des Arbeitsschutzes (Dienststelle für Arbeitnehmerschutz und Arbeitsverhältnisse, Gewerkschaften, Branchenverbände), Gesundheitspersonal (mobile Teams für soziale Notfälle, Einheit für Gewaltmedizin) oder auch bei Akteuren, die Sexarbeiterinnen und Sexarbeiter unterstützen (Zentren für Sexualität, Information, Prävention und Aufklärung SIPE).
- Es wurde eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen Behörden, Sozialdiensten, dem medizinischen Netzwerk, der Polizei und Verbänden eingerichtet.
Diese Ergebnisse bestätigen, dass das System einem echten und dringenden Bedarf entspricht: Es ermöglicht ausgebeuteten Menschen, aus dem Schatten zu treten und umfassende Unterstützung zu erhalten, sowohl in psychologischer, medizinischer, rechtlicher und administrativer als auch in materieller Hinsicht.
Angesichts der Zahl der in der Vergangenheit betreuten Opfer zeigt das System auch, wie wichtig es ist, dieses Problem ins Bewußtsein zu rücken und die zahlreichen Fachleute, die mit solchen Ausbeutungssituationen konfrontiert sind, dafür zu sensibilisieren.
(pd, rm)
(Fotos: Kt. VS)