
Genderhysterie
Eine Kolumne von Thomas Baumann
Letzte Woche beglückte uns der Walliser Bote mit einem Thema, das derzeit in aller Munde und Ohren ist: „Queere Menschen vor Gewaltangriffen schützen“.
Wer denkt bei dem Wort „Gewaltangriff“ nicht an Opfer, welche wehrlos am Boden liegen und mit Tritten gegen den Kopf malträtiert werden? Und dies nur wegen ihrer sexuellen Orientierung, für die sie erst noch nichts können.
So also ging der WB das Thema an: „Einmal habe ihr eine fremde Person auf einem Festival mitgeteilt, dass sie als Frau mit langen Haaren nicht auch auf Frauen stehen könne, sagt Tamara Croft. Sie solle das beweisen. Das sei nur ein kleiner Vorfall gewesen, trotzdem schmerze er. In der queeren Szene ist Diskriminierung alltäglich.“
Echt jetzt? Ihr Kolumnist trägt sein Haar lang. Wenn irgend eine besoffene und/oder bekiffte Kreatur daherkommt und meint, mit langen Haaren müsse ein Mann ja schwul sein – so what? Ihr Kolumnist kriegt deswegen ganz sicher keinen Heulkrampf. Und mit Gewalt und Diskriminierung hat das Ganze schon rein gar nichts zu tun.
Vielleicht sollte, wer offensichtlich unter Hypersensibilität leidet, sich besser eine andere Gesellschaft suchen als sich an Festivals herumtreiben, wo mit allerlei legalen und illegalen Substanzen zugedröhnte Existenzen nicht gerade im Duktus eines Doktorandenseminars diskutieren…
Weiter im Ton: „Das soll sich ändern. Deswegen findet heute Mittwochnachmittag im Grünenwaldsaal der Mediathek Brig eine Sensibilisierung für Gewalt an queerem Menschen statt. […] „Uns ist wichtig, dass wir dem Hass gegen queere Menschen entgegenwirken können“, sagte Tamara Croft.
Mit Siebenmeilenstiefeln wird das übliche Argumentarium durchmessen – die Logik bleibt bei so viel Atemlosigkeit doch glatt auf der Strecke. Ein dummer Spruch = Gewalt = Hass? Zwischenschritte, Herleitung, Differenzierung? Fehlanzeige!
Wenn ein dummer Spruch Gewalt ist, dann ist eine Schürfwunde eine lebensgefährliche Verletzung. Vielleicht sollte man zwischendurch einfach einmal ein ganz klein weniger dramatisieren: Es wurde noch nie jemand mit einem Wattebäuschchen erschlagen.
Und wir fordern: Mehr Lara Croft als Tamara Croft!