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Historisches zum Simplonpaß

Historisches zum Simplonpaß

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Kleine Geschichte des Simplon-Passes über rund 2.000 Metern über dem Meer gelegen.

Dieser wurde als Handelsroute wohl bereits in der Stein­zeit genutzt – damals haupt­sächlich von Schmugglern und Söldnern. 

Der Simplonpaß verbindet das Rhonetal im Schweizer Kanton Wallis mit dem Val d’Ossola in der italienischen Provinz Verbano-Cusio-Ossola und dem Lago Maggiore.

Erst Mitte des 17. Jahr­hunderts begann der Briger Handels­herr Kaspar Jodok von Stockalper, den Paß als Handels­weg für Salz­transporte zu nutzen.

Säumer führten mit Maul­tieren die Ware vom Mittel­meer her über den Simplon in die Schweiz.

Simplon-Paß: Ein Mädchen mit Blumen in der Hand sitzt auf einem Holzstamm (Foto: Annemarie Schwarzenbach)
Simplon-Paß: Ein Mädchen mit Blumen in der Hand sitzt auf einem Holzstamm (Foto: Annemarie Schwarzenbach)

Militärische Erschließung

Napoleon I. ließ 1801 – 1805 eine befahrbare Straße über den Paß bauen. Dabei entstanden 8 größere Brücken und 7 Gale­rien.

Die Straße diente seiner Artillerie für den Trans­port von Kanonen von Frank­reich nach Italien. Kurz nach der Eröffnung der Straße wurde eine Kutschen­post ein­gerichtet, die im Winter mit Pferde­schlitten den Paß über­querte.

Auto auf dem Simplon-Paß, zirka 1914 - 1918
Auto auf dem Simplon-Paß, zirka 1914 – 1918

Große Bedeutung hatte der Simplon-Paß während des Zweiten Weltkriegs. Seine Südflanke wurde von der Grenze zu Italien bis auf die Paßhöhe militärisch stark ausgebaut. Geschichtlicher Zeuge ist unter anderem das Fort Gondo.

Aus dieser Zeit stammt auch das Wahrzeichen des Simplonpasses, der Steinadler.

Mitte des 20. Jahr­hunderts wurde die einstige Kantons­straße als N9 (heute A9) ins National­straßen­netz auf­genommen. Zwischen den 1960er- und 1980er-Jahren wurde die Straße mit dem Bau diverser Galerien und Lawinen­verbauungen winter­sicher gemacht.

Insgesamt umfaßt die A9 Simplon heute rund 50 Brücken (die zahl­reichen Über- und Unter­führungen nicht mit­gezählt), gut 20 Galerien und 10 Tunnels. Ein großer Teil des heutigen Straßen­verlaufs befindet sich auf dem ehemaligen Trassee der Napoleon-Straße.

Einige Bestand­teile aus Napoleons Zeiten – unter anderem Stütz­mauern sowie der historische Kulm­tunnel – sind heute noch sichtbar.

Heute ist der Paß ganzjährig befahrbar und gilt als der best­ausgebaute Paß­übergang der Schweiz. Die 45 km lange Straße zwischen Brig und Iselle gehört zu den wichtigsten inter­nationalen Transit­achsen in den Schweizer Alpen.

Im Simplongebiet können Wanderungen unternommen werden, so z. B. der Stockalperweg vom Simplon-Hospiz vorbei am Alten Hospiz bis zum Dorf Simplon und weiter durch die Gondoschlucht nach Gondo, Gehzeit ca. 4½ Stunden.

Postauto-Linie

Der Simplonpaß wird von Brig bis Domodossola auch mit dem Postauto erschlossen. Die Fahrzeit beträgt 1 Stunde 40 Minuten.

42,5 km des Simplon­passes (zwischen Brig und der Grenze bei Gondo) befinden sich auf Schweizer Boden.

Diese Strecke liegt seit 2008 in der Verant­wortung des Bundes. Sie befindet sich im Peri­meter der Filiale Thun des Bundesamtes für Straßen, Astra.

Simplon-Paß-Panorama

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