Historisches zum Simplonpaß
Kleine Geschichte des Simplon-Passes über rund 2.000 Metern über dem Meer gelegen.
Dieser wurde als Handelsroute wohl bereits in der Steinzeit genutzt – damals hauptsächlich von Schmugglern und Söldnern.
Der Simplonpaß verbindet das Rhonetal im Schweizer Kanton Wallis mit dem Val d’Ossola in der italienischen Provinz Verbano-Cusio-Ossola und dem Lago Maggiore.
Erst Mitte des 17. Jahrhunderts begann der Briger Handelsherr Kaspar Jodok von Stockalper, den Paß als Handelsweg für Salztransporte zu nutzen.
Säumer führten mit Maultieren die Ware vom Mittelmeer her über den Simplon in die Schweiz.

Militärische Erschließung
Napoleon I. ließ 1801 – 1805 eine befahrbare Straße über den Paß bauen. Dabei entstanden 8 größere Brücken und 7 Galerien.
Die Straße diente seiner Artillerie für den Transport von Kanonen von Frankreich nach Italien. Kurz nach der Eröffnung der Straße wurde eine Kutschenpost eingerichtet, die im Winter mit Pferdeschlitten den Paß überquerte.

Große Bedeutung hatte der Simplon-Paß während des Zweiten Weltkriegs. Seine Südflanke wurde von der Grenze zu Italien bis auf die Paßhöhe militärisch stark ausgebaut. Geschichtlicher Zeuge ist unter anderem das Fort Gondo.
Aus dieser Zeit stammt auch das Wahrzeichen des Simplonpasses, der Steinadler.
Mitte des 20. Jahrhunderts wurde die einstige Kantonsstraße als N9 (heute A9) ins Nationalstraßennetz aufgenommen. Zwischen den 1960er- und 1980er-Jahren wurde die Straße mit dem Bau diverser Galerien und Lawinenverbauungen wintersicher gemacht.
Insgesamt umfaßt die A9 Simplon heute rund 50 Brücken (die zahlreichen Über- und Unterführungen nicht mitgezählt), gut 20 Galerien und 10 Tunnels. Ein großer Teil des heutigen Straßenverlaufs befindet sich auf dem ehemaligen Trassee der Napoleon-Straße.
Einige Bestandteile aus Napoleons Zeiten – unter anderem Stützmauern sowie der historische Kulmtunnel – sind heute noch sichtbar.
Heute ist der Paß ganzjährig befahrbar und gilt als der bestausgebaute Paßübergang der Schweiz. Die 45 km lange Straße zwischen Brig und Iselle gehört zu den wichtigsten internationalen Transitachsen in den Schweizer Alpen.
Im Simplongebiet können Wanderungen unternommen werden, so z. B. der Stockalperweg vom Simplon-Hospiz vorbei am Alten Hospiz bis zum Dorf Simplon und weiter durch die Gondoschlucht nach Gondo, Gehzeit ca. 4½ Stunden.
Postauto-Linie
Der Simplonpaß wird von Brig bis Domodossola auch mit dem Postauto erschlossen. Die Fahrzeit beträgt 1 Stunde 40 Minuten.
42,5 km des Simplonpasses (zwischen Brig und der Grenze bei Gondo) befinden sich auf Schweizer Boden.
Diese Strecke liegt seit 2008 in der Verantwortung des Bundes. Sie befindet sich im Perimeter der Filiale Thun des Bundesamtes für Straßen, Astra.
Simplon-Paß-Panorama







