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Statt Problemwölfe: 50% der falschen Wölfe geschossen
Hohe Fehlerquote bei Wolfsjagd im WallisStatt Problemwölfe: 50% der falschen Wölfe geschossen

Hohe Fehlerquote bei Wolfsjagd im Wallis

Statt Problemwölfe: 50% der falschen Wölfe geschossen
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Fast jeder zweite abgeschossene Wolf im Wallis gehört nicht zu den freigegebenen Rudeln. Umweltschützer kritisieren die ungenaue Praxis und fordern eine Kurskorrektur.

Die Wolfsjagd im Wallis sorgt für Streit. Ziel ist es, ganze Wolfsrudel zu beseitigen, um Schäden in der Landwirtschaft zu verringern.

Doch Analysen zeigen: Fast jeder zweite getötete Wolf war kein Mitglied der vom Bundesamt für Umwelt (Bafu) freigegebenen Rudel. Umweltschützer schlagen Alarm und verlangen eine genauere Überwachung.

Viele Fehlschüsse bei der Jagd

Zwischen September 2024 und Januar 2025 wurden im Wallis 34 Wölfe erlegt. Laut genetischen Untersuchungen der Universität Lausanne, die dank dem Öffentlichkeitsgesetz bekannt wurden, gehörte nur die Hälfte dieser Tiere zu den vorgesehenen Rudeln. Die übrigen Wölfe, darunter ein Welpe eines Nachbarrudels, waren zur falschen Zeit am falschen Ort. Darüber berichtet aktuell der Sonntags-Blick („Falsche Wölfe im Visier: Wallis schiesst am Rudel vorbei“)

Bereits in der Jagdsaison 2023/2024 traf fast jeder zweite Abschuß im Wallis ein Tier, daß nicht hätte getötet werden sollen.

Diese Fehlerquote ist nun noch weiter gestiegen anstatt, daß sie gesenkt wurde.

Solche Fehlschüsse stören die Rudelstrukturen, ohne sie gezielt zu reduzieren, was die Überwachung erschwert.

Wallis und Graubünden im Vergleich

Im Gegensatz dazu geht der Kanton Graubünden sorgfältiger vor. Dort konzentriert man sich auf den Abschuß von Jungwölfen, was zwar mehr Aufwand bedeutet, aber präziser ist. In der letzten Saison wurden in Graubünden 48 Wölfe getötet, nur fünf davon ohne Rudelzuordnung.

Graubünden beendete die Jagd frühzeitig, als das Risiko von Fehlschüssen stieg, weil Jungwölfe die Größe von erwachsenen Tieren erreichten. Umweltschützer loben diesen Ansatz, während die Praxis im Wallis scharf kritisiert wird.

Umweltschützer fordern Änderungen

Organisationen wie die Gruppe Wolf Schweiz sind empört über die hohen Fehlabschußzahlen.

Das Bafu erklärt, daß Abschüsse außerhalb der freigegebenen Rudel nicht gegen das Gesetz verstoßen, da in den festgelegten Gebieten jeder Wolf geschossen werden darf. Dennoch bleibt die Frage, ob die Walliser Strategie wirklich zielführend ist.

Welcher Ansatz ist besser?

Die Debatte dreht sich auch um die Wirksamkeit der verschiedenen Vorgehensweisen. Während das Wallis ganze Rudel auslöschen will, setzt Graubünden auf Teilabschüsse. Welche Methode die Konflikte mit Nutztieren besser mindert, ist noch unklar.

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(pd, rm)
(Archivbild Wolf: DfU VS)

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