
Kulturstrategie 2030 des Kantons Wallis mit 63 MaßnahmenDienststelle für Kultur mit neuen Visionen: Ausbau der Staatsförderungen im Kulturbereich
Die Kulturstrategie 2030 bilde den Rahmen für die Vision, die Aufgaben und strategischen Schwerpunkte, welche die Leistungen der Dienststelle für Kultur auf dem gesamten Kantonsgebiet strukturieren, so die Behörde zu einem aktuellem, äußerst umfangreichem staatlichen Kulturprogramm.
Gemäß den Bestimmungen des Kulturförderungsgesetzes aktualisiere der Kanton Wallis seine Leitlinien im Bereich Kulturförderung.
Die Kulturstrategie 2030 basier auf der 2007 angenommenen Kulturförderungspolitik sowie auf der Kulturstrategie 2018.
Sie paßt Vision und Inhalt den aktuellen und künftigen Herausforderungen an, bestätige zugleich aber auch die Stärken und allgemeinen Ausrichtungen der früheren Dokumente.
Die Kulturstrategie wurde unter der Leitung des Direktionsrats der Dienststelle für Kultur, unter Beobachtung eines externen Beauftragten, erarbeitet und von einer Bevölkerungsumfrage begleitet, so die Dienststelle, und weiter:
Die Kulturstrategie 2030 verstehe sich als flexibel und anpassungsfähig. Sie wurde den Kulturpartnerinnen und -partnern präsentiert und wird gemeinsam mit allen internen und externen Akteurinnen und Akteuren des Kantons Wallis umgesetzt.
Dienstelle für Kultur „Eine klare Definition“
Die Kulturstrategie 2030 gebe den Rahmen vor, welcher die Vision, die Aufgaben und die strategischen Schwerpunkte definiere, die wiederum die Leistungen (mittels Steuergeldern) der Dienststelle für Kultur auf dem gesamten Kantonsgebiet strukturieren würden.
Die Vision sei klar, so die Behörde: «Die Kultur ist die Öffnung gegenüber der Welt, gegenüber anderen und sich selbst. Eine für alle zugängliche Kultur bildet die solide Grundlage einer nachhaltigen integrativen, innovativen und respektvollen Gesellschaft. Sie ermöglicht es, die aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen in Beziehung zu setzen und jene von morgen zu begreifen. Die Dienststelle für Kultur trägt durch ihre verschiedenen Aufgaben und Einheiten zur Umsetzung dieser Vision bei.»
3 Aufgaben, 12 strategische Schwerpunkte und 63 konkrete Maßnahmen
Diese Vision umfaßt drei Aufgaben: Bewahrung und Valorisierung des Kulturerbes, Kulturförderung sowie Zusammenarbeit mit den Akteuren. Jede Aufgabe umfasse wiederum strategische Schwerpunkte:
- In Bezug auf das Kulturerbe: sammeln, bewahren, aufwerten und vermitteln;
- In Bezug auf die Kulturförderung: Schaffen, Professionalisierung, Teilhabe und Zugänglichkeit;
- In Bezug auf die Zusammenarbeit: Kreativwirtschaft, Grund- und Weiterbildung, Zusammenhalt und Aufbau.
Die Kulturstrategie 2030 wird durch einen Aktionsplan mit 63 konkreten Maßnahmen erweitert. Damit strebt die Dienststelle für Kultur bis 2030 unter anderem die folgenden Ziele an:
- Die gesetzlichen Grundlagen revidieren, welche ihre Tätigkeiten bestimmen (Gesetze und Richtlinien),
- Sektorenbezogene oder thematische Strategien für die Einheiten der Dienststelle für Kultur erarbeiten und umsetzen (sammeln von Kulturerbe oder Zirkuskünste),
- Die Einrichtungen der Kulturförderung beurteilen und aktualisieren, um die Nachhaltigkeit der Laufbahnen zu stärken und alle Phasen der künstlerischen oder kulturellen Produktion zu unterstützen (Forschung, Schaffen, Vertrieb),
- Neue, interdisziplinäre Einrichtungen erarbeiten und umsetzen: Kultur und gesellschaftlicher Zusammenhalt, Kultur und Gesundheit, Kultur und Wirtschaft, Kultur und Wissenschaft usw.
- Die Bedingungen für die Bewahrung des Kulturerbes verbessern und die Beziehungen zur wissenschaftlichen Forschung in diesem Bereich stärken (Universitäten und Hochschulen).
Bilanz der „Transformationsprojekte“
Die Dienststelle für Kultur nutzt die Präsentation der Kulturstrategie 2030, um eine Bilanz der Transformationsprojekte zu ziehen, die während der inzwischen äußerst umstrittenen Covid-19-Pandemie unterstützt wurden, von Herbst 2021 bis Ende 2023.
Diese Beiträge sollten die Kulturunternehmen dabei unterstützen, sich an die durch die sogenannten Pandemie veränderten Bedingungen anzupassen.
Sie ließen sich in zwei Kategorien unterteilen, so die Behörde: einerseits Projekte, die eine strukturelle Neuausrichtung der Kulturunternehmen zum Ziel hatten, und anderseits Projekte zur Wieder- oder Neugewinnung von Publikum.
54 neue staatlich untersützte Kulturprojekte
Von den 143 eingereichten Gesuchen wurden 54 unterstützt (34 im Jahr 2021, 20 im Jahr 2022).
Insgesamt hat der Kanton Wallis im Rahmen von Transformationsprojekten etwas über 7 Millionen Franken an Walliser Kulturunternehmen vergeben. Die Finanzierung wurde zu gleichen Teilen von Bund und Kanton getragen.
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(rm, pd)
(Foto: Studio Bonnardot, Sion)